die Peronisten in Argentinien haben bis 2014 solide gewirtschaftet. Das Problem waren die IWF-Kredite, die Macri aufgenommen hat. Deswegen wird gegen ihn ermittelt – das ist nicht nur politisches Getrommel. Durch die IWF-Kredite ist Argentinien in seiner Außenhandelspolitik stark eingeschränkt, kann also z.B. praktisch keine Importzölle verhängen. Der IWF wird eine Umschuldung davon abhängig machen, dass die Märkte in Argentinien offen bleiben. Die Handelsbilanz ist jedoch der alles entscheidende Punkt bei lateinamerikanischen Ländern. Die Volkswirtschaften in Lateinamerika sind wettbewerblich gegenüber Nordamerika/EU/Asien im Nachteil, müssen ihre Volkswirtschaften also hinter gewissen Schutzmauern entwickeln können, um ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu steigern. Genau das will der IWF jedoch verhindern, denn Lateinamerika wird von jenen, die im IWF das Sagen haben, als bloßer Absatzmarkt gesehen.
Ich kann dir sagen, wie es in Ecuador weitergehen wird: Der IWF wird dem Land Kredite aufdrängen und versuchen, auf die Wirtschaftspolitik Einfluss zu nehmen. Die Importe werden in den nächsten 2 Jahren steigen, es werden US-Konzerne ins Land geholt, die gegen Lizenzgebühren Rohstoffe fördern und die Gewinne ins Ausland transferieren. Es bildet sich jetzt zunächst eine Finanzblase aufgrund scheinbar verbesserter Finanzierungsbedingungen. Der nächste Absturz ist dann bereits vorprogrammiert, die Profis wissen das und können auch den Zeitpunkt gut abschätzen, wann man beginnen muss, Geld wieder abzuziehen. Zu allem Überfluss hat Ecuador keine eigene Währung mehr – und ist deswegen zusätzlich im Nachteil.
Ich wage die Prognose, dass das Land am Ende dieser neuen Legislaturperiode am Boden liegen wird. Allenfalls wenn der Ölpreis extrem steigen sollte, könnten die Probleme überdeckt werden. Aber das ist sehr unwahrscheinlich bei dem Überangebot von Öl.
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