"Schein-Attacken" geflogenRussland soll niederländische Fregatte bedrängt haben
Über Stunden sollen russische Flugzeuge eine Fregatte der Niederlande bedrängt haben. Laut Moskau lief alles nach internationalen Regeln ab. Möglicherweise aber wurde auch auf die Schiffselektronik eingewirkt. Erst vor einigen Tagen war es in der Nähe zu einem Zwischenfall mit einem britischen Schiff gekommen.
Zwischen russischen Kampfflugzeugen und einem niederländischen Kriegsschiff im Schwarzen Meer hat es nach Angaben aus Den Haag einen Zwischenfall gegeben. Die Flugzeuge hätten die Fregatte "HNMLS Evertsen" am vergangenen Donnerstag im Südosten der Krim-Halbinsel über einen Zeitraum von fünf Stunden "wiederholt bedrängt" und dabei "Schein-Attacken" geflogen, teilte das niederländische Verteidigungsministerium mit. Moskau widersprach: Die Flugzeuge hätten "in sicherem Abstand" und "in Übereinstimmung mit den internationalen Regeln" operiert.
Die russischen Flugzeuge seien mit Bomben und Luft-Boden-Raketen bewaffnet gewesen, teilte das Ministerium in Den Haag mit. Es sei auch "zu Störungen an der elektronischen Ausrüstung der 'Evertsen'" gekommen. Verteidigungsministerin Ank Bijleveld-Schouten nannte das Verhalten der russischen Streitkräfte "unverantwortlich". Die Niederlande würden "Russland darauf ansprechen".
Die "Evertsen" habe sich als Teil eines Flottenverbandes in dem Gebiet befunden, zu dem auch die "HMS Defender" gehört. Auf das britische Schiff waren Moskau zufolge am Vortag Warnschüsse abgegeben worden. London wies diese Darstellung zurück.
Die Ukraine und die USA starteten zusammen mit mehr als 30 weiteren Staaten am Montag eine zweiwöchige Militärübung im Schwarzen Meer. Das Manöver "Sea Breeze" hat seit 1997 bereits 21 Mal stattgefunden. Es gilt im Ukraine-Russland-Konflikt als Rückendeckung des Westens für die Regierung in Kiew und wird von Moskau regelmäßig kritisiert.
Quelle: ntv.de, jwu/AF
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