Montag, 7. Februar 2022

ie Bundeswehr stockt ihre Präsenz in der früheren Sowjetrepublik Litauen um bis zu 350 Soldatinnen und Soldaten auf. "Wir stärken damit unseren Kräftebeitrag an der NATO-Ostflanke und senden ein klares Signal der Entschlossenheit an unsere Bündnispartner", sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht bei einem Besuch am Truppenübungsplatz Munster. Die Botschaft an die Bündnispartner sei: "Auf uns ist Verlass." Die zusätzlichen Soldaten könnten "binnen weniger Tage in Marsch gesetzt werden", sagte die Ministerin. Den Bundestag habe sie "vor wenigen Minuten" über die Entscheidung informiert

 "Auf uns ist Verlass"

Bundeswehr schickt 350 zusätzliche Soldaten nach Litauen

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Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht besuchte im Dezember deutsche Soldaten des NATO-Kampfverbandes in Litauen.

(Foto: picture alliance/dpa



Angesichts der zunehmenden Spannungen mit Russland schickt Deutschland weitere Bundeswehr-Soldaten nach Litauen. Laut Verteidigungsministerin Lambrecht könnten diese "binnen weniger Tage in Marsch gesetzt werden". Die Linke kritisiert die Verstärkung in der ohnehin schon heiklen Lage.

Die Bundeswehr stockt ihre Präsenz in der früheren Sowjetrepublik Litauen um bis zu 350 Soldatinnen und Soldaten auf. "Wir stärken damit unseren Kräftebeitrag an der NATO-Ostflanke und senden ein klares Signal der Entschlossenheit an unsere Bündnispartner", sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht bei einem Besuch am Truppenübungsplatz Munster. Die Botschaft an die Bündnispartner sei: "Auf uns ist Verlass." Die zusätzlichen Soldaten könnten "binnen weniger Tage in Marsch gesetzt werden", sagte die Ministerin. Den Bundestag habe sie "vor wenigen Minuten" über die Entscheidung informiert.

Derzeit sind in Litauen, das an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Belarus grenzt und seit 2004 der NATO angehört, im Rahmen der so genannten Vorne-Präsenz des westlichen Militärbündnisses rund 500 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr stationiert. Deutschland beteiligt sich auch regelmäßig an der Luftraumüberwachung der NATO in den baltischen Staaten sowie in Rumänien.

Außen-Staatsminister Tobias Lindner wies im Deutschlandfunk darauf hin, dass eine Aufstockung des Kontingents von Russland nicht ernsthaft als Bedrohung interpretiert werden könne. Sollte dies doch geschehen, dann "wäre das Propaganda", sagte der Grünen-Politiker. Lindner wies darauf hin, dass es auch in der Vergangenheit im Baltikum schon deutsche Kontingentstärken von 800 bis 1000 Soldatinnen und Soldaten gegeben habe. Am Grundsatz der Rotation der NATO-Truppen solle aber festgehalten werden: "Keine Einheit wird dauerhaft in Litauen oder einem anderen baltischen Staat stationiert."

Linke lehnt Verstärkung ab

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Ein Sprecher des Auswärtigen Amts stufte die derzeitige Lage im Ukraine-Konflikt als ernst ein. "Es ist schwer, es nicht als Drohung zu verstehen, wenn Russland an der Grenze zur Ukraine über hunderttausend Soldaten mit schwerem Gerät, Panzern und Geschützen auffahren lässt, ohne darüber Auskunft zu geben, was sie dort eigentlich sollen", sagte der Sprecher in Berlin. Dies sei "für uns Grund genug, uns mit unseren Partnern sehr ernsthafte und sehr konkrete Gedanken darüber zu machen, wie wir auf ein solches Szenario reagieren würden".

Die Linkspartei kritisierte eine Verstärkung der Bundeswehr-Präsenz. "Die Linke lehnt eine Entsendung weiterer deutscher Soldaten in das Baltikum ab", erklärte deren Verteidigungsexpertin Sevim Dagdelen. "Das Letzte, was es in der aufgeladenen Situation braucht, ist ein weiterer Auslandseinsatz der Bundeswehr im Rahmen der NATO an der russischen Grenze." Notwendig seien nun "Sicherheitsgarantien für alle Seiten statt immer neues Säbelrasseln gegenüber Russland".

Quelle: ntv.de, chf/AFP

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