Weitere Lieferungen versprochenKiew darf auf mehr Artilleriegeschütze hoffen
20.04.2022, 01:56 UhrWährend die russischen Verbände in der Ostukraine ihre lang erwartete Offensive starten, kann die Regierung in Kiew mit weiteren Waffen aus westlicher Produktion rechnen. Neben Großbritannien wollen auch die USA und Kanada mehr Artilleriegeschütze in das Land schicken.
Mehrere westliche Staaten wollen Kiew im Kampf gegen die russische Invasion mit zusätzlicher Artillerie unterstützen. In London kündigte die britische Regierung am Nachmittag die Lieferung weiterer Geschütze in die Ukraine an. "Dies wird zu einem Artillerie-Konflikt", sagte Premierminister Boris Johnson vor Abgeordneten in London. Die Ukraine werde zusätzliche Artillerie als Hilfe benötigen. "Das ist, was wir ihnen geben werden, zusätzlich zu vielen anderen Formen der Unterstützung."
Zudem prüfe Großbritannien Möglichkeiten, Raketen für Angriffe auf Schiffe zu liefern. Geschaut werde unter anderem, ob man "Brimstone"-Raketen auf Fahrzeuge montieren könne, erklärte Johnson. Auch andere Optionen würden geprüft. Die Raketen werden üblicherweise von Kampfjets abgefeuert. Dem Hersteller MBDA zufolge können sie aber auch gegen Ziele an Land und auf See eingesetzt werden.
Neben Großbritannien wollen auch die USA laut Präsident Joe Biden weitere Artilleriegeschütze an die Ukraine liefern. Nach einem Gespräch mit anderen Staats- und Regierungschefs antwortete Biden auf eine entsprechende Frage mit "Ja". Kanada kündigte ebenfalls die Lieferung von schwerer Artillerie an. In Kürze würden mehr Einzelheiten bekannt gegeben, erklärte Ministerpräsident Justin Trudeau.
Bundeskanzler Olaf Scholz teilte am Abend mit, dass man sich bei der Lieferung von Militärmaterial eng mit den Verbündeten abstimme. Dabei verwies er darauf, dass die USA und die Niederlande Artillerie in die Ukraine schicken. Von einer direkten Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland sprach der SPD-Politiker allerdings nicht. In Regierungskreisen wurde darauf verwiesen, dass Deutschland etwa Munition oder Ausbildung für die Ukraine stellen könne. Die Bundeswehr verfüge außer bei Mörsern nicht über die nötige Anzahl etwa von Panzerhaubitzen, um sie selbst abgeben zu können, hieß es.
Quelle: ntv.de, jpe/rts
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