Samstag, 26. Juli 2025

USSR angriff schon 2027

 26.07.2025, 20:27 Uhr

Polen investiert in die Aufrüstung seines Militärs.

Polen investiert in die Aufrüstung seines Militärs.

(Foto: picture alliance / Sipa USA)

Russland rüstet neben seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine sein Militär immer weiter auf. Westliche Experten sehen erhebliche Gefahr für eine Konfrontation mit der Nato bis 2030. Der polnische Regierungschef Tusk warnt sogar vor einem Konflikt schon ab dem übernächsten Jahr.

Europa und Polen sollten nach Worten des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk schon 2027 für einen möglichen großen Konflikt mit Russland gewappnet sein. Seine Regierung werde die kommenden zwei Jahre maximal nutzen, um die Lage in Polen zu stabilisieren und Sicherheit zu gewährleisten. Das kündigte Tusk bei einer Bürgerversammlung in der Stadt Pabianice bei Lodz an, wie die Nachrichtenagentur PAP meldete.

Der Regierungschef berief sich dabei auf eine ähnliche Einschätzung des neuen Nato-Oberbefehlshabers Alexus Grynkewich, mit dem er kurz zuvor gesprochen hatte. Demnach könnten Russland und China bis 2027 so weit erstarken, dass sie koordiniert eine Konfrontation mit Nato und USA suchen.

Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kursieren unter westlichen Militärfachleuten verschiedene Einschätzungen, wann sich die Aggression auch gegen weitere Staaten in Europa richten könnte. 2027 ist dabei bislang die kürzeste genannte Frist. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius geht von 2029 aus. Die EU-Staaten rüsten auf und wollen bis 2030 in der Lage sein, einen russischen Angriff abzuwehren.

Auch Russland baut seine Streitkräfte aus. Die Moskauer Führung nennt es allerdings Unsinn, dass Nato-Territorium angegriffen werden solle. Die russische Zeitung "Komsomolskaja Prawda" drehte die Darstellung kürzlich um und unterstellte der Nato, 2027 Russland angreifen zu wollen.

Auch Militärexperten warnen vor einem drohenden Konflikt mit Russland in der nächsten Zeit. "Die nächsten drei Jahre sind die gefährlichsten", sagte der Militärhistoriker Sönke Neitzel der "Süddeutschen Zeitung". Russland rüste massiv auf und habe trotz der Verluste in der Ukraine 1,2 Millionen Mann unter Waffen. "Es gibt für Putin also nur einen engen Zeitkorridor, in dem er sich entscheiden muss: Geht er in die Konfrontation oder nicht?" In den kommenden Jahren sei die Lage für den russischen Präsidenten Wladimir Putin auch deswegen günstig, weil er darauf hoffen könne, "dass sich die USA aus einer Konfrontation beispielsweise im Baltikum heraushalten", so Neitzel.

Quelle: ntv.de, lme/dpa

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