Die Ankündigung eines amerikanisch-russischen Gipfeltreffens in Alaska hat die Europäer über das Wochenende aufgeschreckt. Mehr als ein Dutzend europäische Staatsführer schlossen sich einer gemeinsamen Erklärung an, in der sie ihre Besorgnis über die Pläne der Präsidenten Trump und Putin zeigten und vor einer Einigung zulasten der Ukraine warnten.
Weshalb die Aufregung, noch bevor das Treffen überhaupt begonnen hat? Drei Gründe lassen sich dafür nennen. Erstens hat Donald Trump einmal mehr seine Sprunghaftigkeit bewiesen – anstelle der für den 8. August angedrohten Wirtschaftssanktionen gegen Russland rollte er kurzerhand den roten Teppich für Putin aus. Obwohl der Kremlchef einen Waffenstillstand verweigert, kommt er erneut ungeschoren davon.
Zweitens sind die Europäer und selbst die Ukrainer nicht eingeladen. Amerika und Russland wollen die für Europas Schicksal derzeit wichtigste Frage untereinander klären. Das symbolisiert auch der Ort: jene abgelegene Region, wo sich die USA und Russland am nächsten kommen, weitab von Europa. Drittens hat es Putin geschickt geschafft, das Thema zu wechseln: Es geht, so lässt sich aus Trumps Äusserungen schliessen, nicht mehr primär um einen Waffenstillstand, sondern um die Anerkennung von Grenzverschiebungen in der Ukraine.
Die Ukraine hat somit allen Grund zur Besorgnis – und mit ihr ganz Europa, dessen Staatsführer allerdings ohnmächtig wirken. Warten wir die weiteren Entwicklungen ab – bis morgen!
Unsere Empfehlungen aus dem Ressort «International»
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen