POLITIK
Geplanter Angriff auf UkraineBiden will keine "roten Linien" Putins akzeptieren
Der Aufmarsch russischer Streitkräfte nahe der ukrainischen Grenze sorgt für Spannungen. Einem US-Medienbericht zufolge plant Moskau eine Großoffensive mit rund 175.000 Soldaten. Der ukrainische Verteidigungsminister befürchtet einen Angriff. US-Präsident Biden will mit Präsident Putin diskutieren.
Im Konflikt mit der Ukraine plant Russland einem US-Medienbericht zufolge eine Offensive an mehreren Fronten mit bis zu 175.000 Soldaten bereits im kommenden Jahr. Wie die "Washington Post" unter Berufung auf einen ranghohen Vertreter der US-Regierung berichtet, sollen Moskaus Pläne "umfangreiche Bewegungen von hundert Bataillonen taktischer Verbände mit schätzungsweise 175.000 Mann, zusammen mit Panzern, Artillerie und Ausrüstung" beinhalten.
Zunächst zeigte sich das US-Verteidigungsministerium "zutiefst besorgt über Hinweise, dass Russland Pläne für aggressive Aktionen gegen die Ukraine geschmiedet hat". Washington unterstütze "weiterhin die Deeskalation in der Region und eine diplomatische Lösung des Konflikts in der Ostukraine", sagte Pentagon-Sprecher Tony Semelroth. Dann meldete sich auch US-Präsident Joe Biden zu Wort: "Was ich jetzt tue ist, das nach meinem Dafürhalten umfassendste und bedeutsamste Bündel an Initiativen zusammenzustellen, um es Herrn Putin sehr, sehr schwer zu machen, weiter voranzuschreiten und das zu tun, was die Menschen besorgt sind, das er tun könnte", sagte Biden laut dem Sender CNN. "Wir sind uns Russlands Aktionen seit langem bewusst und ich erwarte, dass wir eine lange Diskussion haben werden", sagte Biden laut Pressebüro des Weißen Hauses. Er fügte hinzu, dass er keinerlei "rote Linien" Putins akzeptieren werde. In der kommenden Woche sollen US-Präsident Joe Biden und Russlands Präsident Putin bei einem Videogipfel zusammenkommen.
Dem Bericht der "Washington Post" zufolge sammeln sich die russischen Streitkräfte derzeit an vier Punkten. Beteiligt an dem Truppenaufmarsch sind demnach 50 taktische Gefechtsverbände sowie Panzer und Artillerie. Die Zeitung bezog sich dabei auf ein nicht näher genanntes Dokument der US-Geheimdienste. Die Bewegungen zur Grenze hin und von der Grenze weg sollen das taktische Vorgehen demnach verschleiern und Unsicherheit schüren.
Moskau dementiert Vorwürfe
Angesichts eines massiven Aufmarsches der russischen Streitkräfte an der Grenze zur Ukraine gibt es schon länger Befürchtungen, Russland könnte das Nachbarland angreifen. Moskau weist entsprechende Vorwürfe zurück. Im Gegenzug wirft der Kreml der Ukraine vor, sich vom Westen militärisch ausrüsten zu lassen, und prangert Nato-Militärmanöver nahe der russischen Grenzen an.
Die Ukraine befürchtet in wenigen Wochen einen Angriff Russlands. "Der wahrscheinlichste Zeitpunkt zur Eskalationsbereitschaft ist Ende Januar", sagte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksi Resnikow. Der ukrainische Geheimdienst analysiere derzeit alle möglichen Szenarien.
Quelle: ntv.de, mdi/AFP
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen