Dienstag, 7. Dezember 2021

Laut Berichten der US-Geheimdienste hat Russland in den vergangenen Wochen die Militärpräsenz an der Grenze zur Ukraine erheblich erhöht und einen Plan entwickelt, bis zu 175.000 Truppen über die Grenze zu bringen. Darunter auch Panzer aus Sibirien, Artilleriegeschütze, Kurzstreckenraketen und neben den Landstreitkräften auch die Luftwaffe.

 

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Video-Gipfel © imago

An der Grenze zwischen Russland und der Ukraine spitzt sich die Lage erneut zu. Im Zeichen einer großangelegten russischen Aufrüstung trafen US-Präsident Joe Biden und Wladimir Putin gestern auf einem bilateralen Video-Gipfel aufeinander. „Ich grüße Sie, Herr Präsident!“, rief Putin seinem US-Kollegen aus der Herrlichkeit seiner Residenz in Sochi am Schwarzen Meer zu.

Was bis jetzt geschah:

  • 2014 beanspruchte Russland die ukrainische Halbinsel Krim für sich, nachdem diese 23 Jahre lang zu einer unabhängigen Ukraine zählte. Die Annexion wird bis heute von den Vereinten Nationen nicht anerkannt.

  • Gleichzeitig begannen separatistische Gruppierungen in der Region Donbass im Osten des Landes Proteste, die, erheblich von Russland unterstützt, in einem Krieg mündeten. Dieser dauert bis heute an. In den selbsternannten Volksrepubliken sind inzwischen schon etwa 600.000 Menschen mit russischen Pässen ausgestattet worden.

 
Konflikt in der Ostukraine
Von den Separatisten und der ukrainischen Regierung kontrollierte Gebiete an der ukrainisch-russischen Grenze
Von den Separatisten und der ukrainischen Regierung kontrollierte Gebiete an der ukrainisch-russischen Grenze
 

  • Laut Berichten der US-Geheimdienste hat Russland in den vergangenen Wochen die Militärpräsenz an der Grenze zur Ukraine erheblich erhöht und einen Plan entwickelt, bis zu 175.000 Truppen über die Grenze zu bringen. Darunter auch Panzer aus SibirienArtilleriegeschützeKurzstreckenraketen und neben den Landstreitkräften auch die Luftwaffe.

  • Moskau hingegen weist den Vorwurf der Aggression zurück und beschuldigt im Gegenzug die Ukraine, mehr als 120.000 Soldaten an die Linie zu den ostukrainischen Separatistenregionen Donezk und Luhansk verlegt zu haben.

20211207-image-imago-mb-Joe Biden und Wladimir Putin
Joe Biden und Wladimir Putin © imago

  • Die USA und Europa drohten Russland im Falle einer Eskalation mit schwerwiegenden ökonomischen Konsequenzen. Wie Bloomberg berichtet würde man im Weißen Haus erwägen, Russland vom internationalen Finanzsystem auszuschließen.

Nach dem knapp zweistündigen Video-Gespräch wollte Biden sich mit der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem britischen Premierminister Boris Johnson und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi beraten, wie das Weiße Haus mitteilte. Über die Inhalte des Gesprächs wurde zunächst nichts bekannt.

Die chinesische Führung freut sich schon. In Peking gilt das Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.

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