POLITIK
Treffen mit GUS-StaatsvertreternPutin sucht Nähe zu einstigen Sowjetstaaten
Russland zählt viele Ex-Sowjetrepubliken wie Belarus zu seinen Verbündeten. Nun will Präsident Putin die Zusammenarbeit mit ihnen weiterentwickeln und lädt zum Gespräch. Doch bei einigen früheren UdSSR-Staaten ist an eine Kooperation gar nicht mehr zu denken.
30 Jahre nach dem Ende der Sowjetunion hat Russlands Präsident Wladimir Putin für eine weitere Zusammenarbeit mit Ländern des früheren Riesenreichs geworben. Bei einem Treffen der von Moskau dominierten Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) in St. Petersburg sagte er dem Kreml zufolge, in den vergangenen Jahrzehnten habe sich vieles dramatisch verändert.
Die Gründung der Organisation im Dezember 1991 sei deshalb mit Blick auf Fragen der Sicherheit und der Wirtschaft gerechtfertigt gewesen. Der lose Zusammenschluss entstand, bevor die Sowjetunion Ende Dezember 1991 offiziell aufhörte zu existieren - nach rund 70 Jahren. Mit der Organisation sollte die Zusammenarbeit aus der Sowjetzeit fortgesetzt werden. Doch nach dem Zusammenbruch entwickelten sich die früheren Teilrepubliken zu unterschiedlich. "Ich muss sagen, dass die Bindungen, die seit den Tagen der Sowjetunion erhalten geblieben sind, im Großen und Ganzen eine positive Rolle spielen", meinte Putin.
Russland zählt viele Ex-Sowjetrepubliken wie Belarus, Kasachstan in Zentralasien und Armenien im Kaukasus zu seinen Verbündeten. Putin erwähnte nicht, dass etwa das Nachbarland Ukraine aus Protest gegen die russische Einverleibung der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 nicht mehr mitarbeitet, oder Georgien nach einem Angriff Russlands im Jahr 2008. Moskau fordert vom Westen angesichts vieler Konflikte verbindliche Sicherheitsgarantien. So soll die Nato keine weitere Osterweiterung vornehmen. Das westliche Militärbündnis hat in dieser Richtung keine Bereitschaft zum Entgegenkommen erkennen lassen.
Für Besorgnis im Westen sorgen seit Wochen vor allem Erkenntnisse, wonach Russland in Gebieten unweit der Ukraine Zehntausende Soldaten zusammengezogen hat. Das Verteidigungsministerium in Moskau kündigte am Samstag an, dass mehr als 10.000 Soldaten nach einem Manöver wieder zu ihren Stützpunkten zurückkehren würden. Offen blieb, wie viele sich davon an der Grenze zur Ukraine aufgehalten hatten.
Quelle: ntv.de, lve/dp
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