Donnerstag, 3. Februar 2022

Die USA stationieren laut US-Medien zusätzliche 2000 US-Soldaten in Europa. Sie werden nach Deutschland und Polen geschickt. Zusätzlich werden 1000 Soldaten von Deutschland nach Rumänien verlegt.

 POLITIK

2000 Soldaten kommen nach EuropaBiden entsendet Truppen nach Deutschland und Osteuropa

104607177.jpg

Ein US-Soldat bei einer Übung in Deutschland (Archivbild).

(Foto: picture alliance / Friso Gentsch/dpa)


Die USA stationieren laut US-Medien zusätzliche 2000 US-Soldaten in Europa. Sie werden nach Deutschland und Polen geschickt. Zusätzlich werden 1000 Soldaten von Deutschland nach Rumänien verlegt.

Angesichts der angespannten Lage im Ukraine-Konflikt will US-Präsident Joe Biden rund 2000 Soldaten aus den USA nach Deutschland und Polen schicken. Aus Deutschland würden wiederum 1000 US-Soldaten nach Rumänien verlegt, kündigte das US-Verteidigungsministerium in Washington an. Die Truppenverlegungen würden in den nächsten Tagen erwartet, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby. Es handele sich nicht um dauerhafte Verlegungen.

Die Verlegung geht nach Angaben des Weißen Hauses nicht auf eine akute neue Lage in der Ukraine-Krise zurück. "Ich würde dies nicht als Entscheidung verstehen, die aufgrund von Ereignissen der vergangenen 48 Stunden oder der vergangenen paar Tage getroffen wurde", sagte die Sprecherin Jen Psaki in Washington. Die US-Regierung sei bereits seit mehreren Wochen mit Partnern und Verbündeten in der Region im Gespräch. Psaki betonte zugleich, es stehe außer Frage, dass Russland und Präsident Wladimir Putin weiterhin eskalierende statt deeskalierende Schritte unternähmen.

Auf die Frage, warum die USA unilateral vorangingen, bevor die Nato über eine Entsendung von Truppen entschieden habe, sagte Psaki, auch Nato-Partner wie Großbritannien , Frankreich, Spanien, Dänemark und die Niederlande hätten angekündigt, zusätzliche Soldaten an die Ostflanke zu schicken.

Kritik aus Moskau

"Die derzeitige Situation erfordert, dass wir die Abschreckungs- und Verteidigungsbereitschaft an der Ostflanke der NATO verstärken", betonte Kirby. Die Truppenverlegung sei ein "unmissverständliches Signal" an die Welt, dass die USA zu ihren Verbündeten stünden. Falls nötig, könne es in Zukunft auch weitere Truppenbewegungen geben, aus den USA oder innerhalb Europas. Die jetzt verlegten Truppen seien separat von den 8500 bereits in erhöhte Bereitschaft versetzten Soldaten zu betrachten, betonte Kirby.

Russland kritisierte die angekündigte Verlegung als "destruktiven Schritt". Damit nähmen die militärischen Spannungen zu, warnte Vize-Außenminister Alexander Gruschko in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Der Spielraum für politische Entscheidungen werde verengt, "zur Freude der Behörden in Kiew". NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg begrüßte dagegen die Entscheidung. Damit werde die Abschreckung und Verteidigung der Allianz gestärkt, betonte er in Brüssel. "Dies ist ein starkes Signal für das Engagement der USA." Auch andere Staaten stellten zusätzliche Luft-, Land- und Seestreitkräfte zur Verfügung.

Der Großteil der rund 2000 Soldaten einer Luftlandedivision aus dem Bundesstaat North Carolina, die in den kommenden Tagen eingeflogen werden soll, soll nach Polen verlegt werden, erklärte Kirby. Es soll sich dabei um 1700 Soldaten handeln. Jegliches Vorgehen gegen einen NATO-Staat würde die Beistandspflicht des Verteidigungsbündnisses auslösen, sagte der Sprecher. "Wir stellen klar, dass wir bereit sein werden, unsere NATO-Verbündeten zu verteidigen, falls es dazu kommen sollte. Hoffentlich wird es nicht dazu kommen", so Kirby. Der Sprecher fügte hinzu, der Aufmarsch russischer Truppen in der Nähe der ukrainischen Grenze gehe derzeit unverändert weiter, "sogar in den vergangenen 24 Stunden", sagte er.

Auf Bidens Anordnung hin waren in der vergangenen Woche 8500 Soldaten in den USA in erhöhte Bereitschaft versetzt worden, um bei Bedarf eine schnelle Verlegung nach Europa zu ermöglichen. Biden hatte betont, es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, um Sorgen der osteuropäischen NATO-Mitglieder zu begegnen.

Keine US-Soldaten in die Ukraine

Mehrfach stellten der Präsident und andere Mitglieder der Regierung klar, es würden keine US-Soldaten in die Ukraine geschickt. Ende vergangener Woche stellte Biden schließlich in Aussicht, eine Truppenverlegung stehe bald bevor. In Europa sind regulär auch außerhalb von Krisenzeiten Zehntausende US-Soldaten stationiert, darunter rund 35.000 in Deutschland, etwa 4000 in Polen und 900 in Rumänien.

Angesichts eines Aufmarschs von mehr als 100.000 russischen Soldaten in der Nähe der Ukraine wird im Westen zunehmend befürchtet, dass Russland einen Einmarsch in sein Nachbarland plant. Der Kreml bestreitet das. Für möglich wird allerdings auch gehalten, dass Moskau nur Ängste schüren will, um die NATO-Staaten zu Zugeständnissen bei Forderungen nach neuen Sicherheitsgarantien zu bewegen.

Russland will die NATO dazu bringen, eine weitere Osterweiterung und insbesondere eine Aufnahme der Ukraine auszuschließen. Zudem verlangt es einen Rückzug von NATO-Truppen aus östlichen Bündnisstaaten. Moskau hat einen entsprechenden Forderungskatalog an die NATO und die USA gerichtet. Beide lehnen die Kernanliegen Russlands ab, haben aber in schriftlichen Antworten einen Dialog angeboten.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Zahltag

  Markets Argentina Official Says Country Made Payments on Sovereign Debt Nation had almost $4 billion due on a slate of notes Thursday Auth...