Plan hat bereits begonnen"Johnson warnt vor "größtem Krieg seit 1945"
20.02.2022, 12:22 UhrDer Westen befürchtet einen russischen Angriff auf die Ukraine unter falscher Flagge. Dem britischen Premierminister Johnson zufolge hat dieses Vorhaben "in gewisser Weise bereits begonnen". Auf der Münchner Sicherheitskonferenz warnt er vor den katastrophalen Folgen einer Eskalation.
Russland bereitet nach den Worten des britischen Premierministers Boris Johnson "den vielleicht größten Krieg in Europa seit 1945" vor. "Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass der Plan in gewisser Weise bereits begonnen hat", sagte der konservative Regierungschef in einem von der BBC ausgestrahlten Interview zum Ukraine-Konflikt.
Nach Geheimdienstinformationen würde eine russische Invasion nicht nur von Osten, sondern auch von Norden über Belarus kommend die ukrainische Hauptstadt Kiew "einkreisen", sagte Johnson und berief sich dabei auf Angaben von US-Präsident Joe Biden. "Die Menschen müssen die Kosten in Form von Menschenleben verstehen, die dies mit sich bringen könnte, nicht nur für die Ukrainer, sondern auch für die Russen."
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz hatte Johnson am Samstag den Westen zur Einigkeit aufgerufen und erneut mit Wirtschaftssanktionen gegen Moskau gedroht. Großbritannien und die USA würden es russischen Unternehmen unmöglich machen, "in Pfund und Dollar zu handeln", was diese schwer treffen werde, so Johnson.
In der Ostukraine nimmt die Gewalt seit Tagen zu. Die ukrainische Armee meldete am Samstag den Tod von zwei ihrer Soldaten durch Beschuss durch prorussische Separatisten. Die Separatisten warfen ihrerseits der ukrainischen Armee Verstöße gegen die in der Region geltende Waffenruhe vor. Am Samstag ordneten die Separatisten eine "Generalmobilmachung" an und forderten zugleich Frauen, Kinder und Ältere erneut zur Ausreise nach Russland auf.
Der Westen befürchtet einen sogenannten Angriff unter falscher Flagge Russlands auf die Ukraine. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Samstag, es gebe Anzeichen dafür, dass "Russland sich darauf vorbereitet, einen Vorwand für einen Angriff auf die Ukraine zu schaffen". Die zunehmenden Waffenstillstandsverstöße in der Ostukraine, die "falschen Anschuldigungen" eines "Genozids" im Donbass und die Evakuierung der von den pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebiete seien "beunruhigende Zeichen".
Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP
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