die VTB Bank, das zweitgrößte russische Geldhaus darf mit ihrer Europa-Tochter keine Gelder von Privatanlegern mehr einsammeln. Die Aufsichtsbehörden hätten einen Einlageaufnahmestopp erlassen, sagten mehrere mit dem Thema vertraute Personen dem Handelsblatt.
Auf ihrer Interseite erklärte die Bank, sie sei weiter „voll funktionsfähig“. Ihre wirtschaftliche Lage sei stabil. Die VTB Bank Europe „unterliegt derzeit keinen Sanktionen der Europäischen Union“ und sei Vollmitglied beim globalen Zahlungssystem Swift, hieß es.
Die Finanzaufsicht Bafin überwacht die VTB Europe Finanzkreisen zufolge schon länger intensiv – unter anderem, um ein Abfließen von Geldern nach Russland zu verhindern. Viele deutsche Banken haben Zahlungen an das Institut bereits eingestellt. Das dürfte unter anderem auf die Angst vor Strafzahlungen zurückzuführen sein. Institute wie die Deutsche Bank und die Commerzbank mussten in der Vergangenheit schließlich bereits hohe Bußgelder wegen Sanktionsverstößen bezahlen.
Nun ist die Frage: Schlägt Russland zurück? So gibt es beispielsweise von der Société Générale eine Mitteilung, in der von der Gefahr die Rede ist, dass der Bank die Eigentumsrechte an ihren russischen Töchtern entzogen werden. Russland werde zunächst versuchen, sich unabhängiger vom westlichen Finanzsystem zu machen, sagt Volker Brühl, Geschäftsführer des Center for Financial Studies der Frankfurter Goethe-Universität: „Moskau wird die Zeit nutzen, um verstärkt das eigene Zahlungsinformationssystem SPSF sowie das chinesische Pendants Chips einzubinden“.
Anschließend könnte das Putin-Regime den russischen Töchtern europäischer Banken die Betriebserlaubnis entziehen, Anteile einfrieren und den Mutterkonzernen verbieten, Geld aus dem Russlandgeschäft abzuziehen.
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