Montag, 7. März 2022

"Die Staats- und Regierungschefs haben ihre Entschlossenheit bekräftigt, die Kosten für Russland wegen des unprovozierten und ungerechtfertigten Einmarsches in die Ukraine weiter zu erhöhen", erklärte das Weiße Haus nach einer Videokonferenz von US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Boris Johnson.

 

Sanktionen gegen RusslandWesten uneinig über Importstopp für Öl

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Europäische Staaten sind bislang deutlich stärker auf russisches Öl angewiesen als die USA.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)


Seit Russlands Angriff auf die Ukraine verhängen westliche Staaten harte Sanktionen gegen das Land. Meinungsverschiedenheiten gibt es aber in der Frage, ob auch die Erdöl- und Erdgasexporte ins Visier genommen werden könnten. Kanzler Scholz betont, wie wichtig die Lieferungen für Europa sind.

Westliche Staaten erwägen nach Angaben der US-Regierung weitere Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine. "Die Staats- und Regierungschefs haben ihre Entschlossenheit bekräftigt, die Kosten für Russland wegen des unprovozierten und ungerechtfertigten Einmarsches in die Ukraine weiter zu erhöhen", erklärte das Weiße Haus nach einer Videokonferenz von US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Boris Johnson.

Nach Angaben des Weißen Hauses hat US-Präsident Joe Biden noch nicht über einen Importstopp für Öl aus Russland als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine entschieden. "Diese Diskussionen dauern intern und auch mit unseren Kollegen und Partnern in Europa und der ganzen Welt an", sagte Sprecherin Jen Psaki. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte die große Bedeutung von Energielieferungen aus Russland. "Die Versorgung Europas mit Energie für die Wärmeerzeugung, für die Mobilität, die Stromversorgung und für die Industrie kann im Moment nicht anders gesichert werden", erklärte der Bundeskanzler. Europa habe Energielieferungen aus Russland "bewusst" von Sanktionen ausgenommen.

Psaki verwies darauf, dass europäische Staaten deutlich stärker auf russisches Rohöl angewiesen seien als die USA. Im vergangenen Jahr war Russland nach Angaben der US-Energieinformationsbehörde (EIA) das drittwichtigste Land für Einfuhren von Rohöl und Petroleumprodukten für die USA - hinter Kanada und Mexiko. Die Einfuhren aus Russland mit einem Volumen von 672.000 Barrels (zu je 159 Liter) pro Tag machten knapp acht Prozent aller US-Importe in dieser Kategorie aus. Deutschland lag 2020 beim Mineralölverbrauch mit 93,7 Millionen Tonnen auf Rang 10, insgesamt war es sechstgrößter Importeur weltweit. Bekannt ist schon, dass 2021 mehr als ein Drittel der deutschen Öleinfuhren aus Russland stammte. Im Vorjahr war Russland zweitgrößter Ölexporteur der Welt: Die rund 232 Millionen Tonnen entsprachen in etwa zwei Dritteln der Menge, die Weltmarktführer Saudi-Arabien international verkaufte.

Wegen des Kriegs in der Ukraine ist der Druck auf die US-Regierung gewachsen, zu den bereits verhängten Strafmaßnahmen ein Einfuhrverbot für russisches Öl hinzuzufügen. Allerdings bereiten der Regierung die Benzinpreise Sorgen, deren Anstieg durch den Krieg verstärkt wurde. Am Sonntag war der Preis für eine Gallone (knapp 3,8 Liter) Normalbenzin im landesweiten Durchschnitt erstmals seit 2008 auf mehr als vier Dollar (3,68 Euro) gestiegen. Psaki betonte, Biden unternehme alles, was in seiner Macht stehe, um die Auswirkungen auf die Amerikaner zu reduzieren.

Quelle: ntv.de, chf/dpa/AFP

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