Samstag, 19. Februar 2022

"Der schwarze Koffer und der rote Knopf" Peskow hatte am Freitag gesagt, Putin werde das Manöver vom Gefechtsstand aus beaufsichtigen. Eine Militärübung wie diese sei "natürlich unmöglich ohne den Staatschef. Sie wissen schon, der schwarze Koffer und der rote Knopf", fügte Peskow in Anspielung auf Systeme zur Autorisierung von Atomwaffeneinsätzen hin. Es war deshalb spekuliert worden, ob der 69 Jahre alte Staatschef zu den Übungen fliegt.

 Putin startet Militärübung

Russland testet atomwaffenfähige Raketen

275501542.jpg

Auch eine Art Gefechtsstand: Putin und Lukaschenko beobachten von einem weißen Tisch im Kreml aus die Militärübung mit atomwaffenfähigen Raketen.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)



er Kreml sendet ein unmissverständliches Zeichen: Während in München die Sicherheitskonferenz tagt, startet der russische Präsident Putin ein Manöver mit atomwaffenfähigen Raketen und angeblich einer Hyperschallrakete. Auch Belarus' Machthaber Lukaschenko darf dabei sein.

Inmitten schwerer Spannungen mit dem Westen hat die Atommacht Russland ein Manöver mit Einsatz ballistischer Raketen abgehalten. Präsident Wladimir Putin habe die Übung vom Kreml aus gestartet, sagte Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Auch der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko sei dabei gewesen.

Er war bereits am Freitag zu Gesprächen in die russische Hauptstadt gereist. Auf Fotos von Staatsmedien waren die Politiker an einem großen Tisch zu sehen. Das russische Verteidigungsministerium hatte das Manöver am Freitag angekündigt. Es soll demnach im Voraus geplant gewesen sein. Ziel sei, die strategischen Nuklearwaffen auf ihre Zuverlässigkeit zu testen.

Die Armee feuerte laut Kreml-Mitteilung ballistische Raketen und Marschflugkörper ab. Zudem sei eine Hyperschallrakete vom Typ Kinschal (Dolch) erfolgreich getestet worden. Russland testet mehrfach im Jahr Raketen. Das Land und die USA sind die beiden mit Abstand größten Atommächte der Welt.

Laut Kreml wurde eine Übung auf einem Testgelände im Gebiet Astrachan im Süden des Landes abgehalten, eine andere auf der Halbinsel Kamtschatka ganz im Osten des Riesenreichs. Zudem seien Kriegsschiffe der Schwarzmeerflotte und der Nordflotte beteiligt gewesen.

"Der schwarze Koffer und der rote Knopf"

Peskow hatte am Freitag gesagt, Putin werde das Manöver vom Gefechtsstand aus beaufsichtigen. Eine Militärübung wie diese sei "natürlich unmöglich ohne den Staatschef. Sie wissen schon, der schwarze Koffer und der rote Knopf", fügte Peskow in Anspielung auf Systeme zur Autorisierung von Atomwaffeneinsätzen hin. Es war deshalb spekuliert worden, ob der 69 Jahre alte Staatschef zu den Übungen fliegt.

MEHR ZUM THEMA

Das Manöver wurde parallel zur Münchner Sicherheitskonferenz abgehalten, die ganz im Zeichen des Ukraine-Konflikts steht. Rund 150.000 russische Soldaten sind westlichen Berichten zufolge inzwischen an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen. US-Präsident Joe Biden zeigte sich am Freitag "überzeugt", dass Putin die Entscheidung für einen Angriff auf das Nachbarland in den "kommenden Tagen" bereits "getroffen" habe.

Das russische Verteidigungsministerium hatte zuletzt angekündigt, dass seine Truppen nach Ende von Übungen wieder zu ihren Standorten zurückkehren sollten. Das wurde von den USA und der NATO angezweifelt. Russland verlangt vom Westen Sicherheitsgarantien, weil es sich vom US-Militär und den Waffen in Europa bedroht sieht.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Zahltag

  Markets Argentina Official Says Country Made Payments on Sovereign Debt Nation had almost $4 billion due on a slate of notes Thursday Auth...