Dienstag, 15. März 2022

ukraine

 

+++ 23:50 Polen will "Friedensmission" der NATO in der Ukraine +++

Polen fordert eine "Friedensmission" der NATO zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland. "Diese Mission kann keine unbewaffnete Mission sein", zitiert die Nachrichtenagentur PAP den polnischen Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski, der mit den Regierungschefs von Polen, Slowenien und Tschechien nach Kiew gereist ist. "Sie muss versuchen, humanitäre und friedliche Hilfe in der Ukraine zu leisten." Infrage komme eine Friedensmission der NATO "oder möglicherweise einer breiteren internationalen Struktur." Diese solle "von Streitkräften geschützt" werden und "in der Lage sein, sich selbst zu verteidigen". Sie solle zudem "mit Zustimmung des ukrainischen Präsidenten und der ukrainischen Regierung" auf "ukrainischem Territorium agieren".

+++ 23:10 Frankreichs Präsident Macron will mit Putin über russische TV-Mitarbeiterin sprechen +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der nach ihrem aufsehenerregenden Protest im russischen Staatsfernsehen verurteilten TV-Journalistin Marina Owssjannikowa Schutz angeboten. "Wir werden selbstverständlich diplomatische Schritte einleiten, um Ihrer Kollegin Schutz zu gewähren, entweder in der Botschaft oder im Asyl", sagte Macron. Er werde diese Lösung in seinem nächsten Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin vorschlagen. "Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass wir so schnell wie möglich vollständige Klarheit erhalten über ihre persönliche Situation und ihre Möglichkeit, ihre Arbeit fortzusetzen."

+++ 22:46 Weitere Mitarbeiterin von Fox News bei Kiew getötet +++
Eine weitere Journalistin des US-Senders Fox News ist in der Nähe von Kiew ums Leben gekommen. Die 24-Jährige Oleksandra Kuvshynova sei bei demselben Vorfall in Horenka getötet worden wie ihr Kollege, der Kameramann Pierre Zakrzewski, teilte der Sender mit. Das Fahrzeug des Teams war demnach unter Beschuss geraten. Der Korrespondent Benjamin Hall wurde dabei verletzt. Kuvshynova habe das Fox-News-Team bei der Recherche in der Ukraine unterstützt. "Sie war unglaublich talentiert und hat wochenlang mit unserem Team vor Ort gearbeitet", hieß es. Aus Rücksicht auf die Familie habe man mit der Bekanntgabe des Tods der 24-jährigen Kuvshynova noch gewartet, so der US-Sender.

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Oleksandra Kuvshynova (2. von rechts)
(Foto: via REUTERS)

+++ 22:29 Pentagon: Russlands Bodentruppen kommen vor Kiew kaum voran +++
Die russischen Bodentruppen machen in der Ukraine nach Einschätzung der US-Regierung weiter kaum Fortschritte. Die Hauptstadt Kiew werde weiter aus großer Entfernung bombardiert, sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter. Immer öfter würden zivile Ziele wie Wohngebiete getroffen. Das russische Militär sei nicht nennenswert näher an die Stadt herangerückt. Schätzungen nach seien die russischen Truppen im Nordwesten etwa 15 bis 20 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, im Osten seien es zwischen 20 und 30 Kilometer. Die nordukrainische Stadt Tschernihiw und die Stadt Mariupol am Asowschen Meer seien weiter isoliert. Aktuell sehe man keine unmittelbare Bewegung vom Meer aus in Richtung der wichtigen südwestukrainischen Hafenstadt Odessa. Die Russen haben nach Pentagon-Angaben seit Beginn des Angriffskriegs mehr als 950 Raketen abgefeuert. Es gebe keine neuen Angriffe auf die Westukraine zu vermelden, sagte der Beamte.

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Russische Einheiten beschießen Kiew aus großer Entfernung.
(Foto: dpa)

+++ 22:11 Charkiws Bürgermeister: Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser zerstört +++
In der ostukrainischen Stadt Charkiw sind dem Bürgermeister zufolge mehr als 600 Gebäude seit dem Beginn der russischen Invasion zerstört worden. Darunter seien "Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Kliniken", sagt Ihor Terechow in einem Fernsehinterview.

+++ 21:51 Ukraine: Verhandlungen mit Russland schwierig, gehen aber weiter +++
Die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland gestalten sich einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge schwierig. Sie sollen am morgigen Mittwoch fortgesetzt werden. Es gäbe fundamentale Gegensätze zwischen beiden Seiten, allerdings auch "sicherlich Raum für Kompromisse", erklärt Mychailo Podoljak. "Wir machen morgen weiter."

+++ 21:24 Russischer Oligarch verlässt Aufsichtsrat deutschen Konzerns +++
Beim deutschen Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea wird der russische Oligarch German Khan mit sofortiger Wirkung nicht mehr als Aufsichtsratsmitglied tätig sein. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats seien umgehend informiert worden, teilt das Unternehmen mit, an dem der Chemiekonzern BASF 67 Prozent hält. Ab sofort würden keine vertraulichen Informationen betreffend Aufsichtsratsthemen mehr mit Khan geteilt. Die Wintershall Dea erwarte keine Auswirkungen auf ihr operatives Geschäft und halte sich wie bislang an alle geltenden Gesetze und verhängten Sanktionen. Vor rund zwei Wochen hatte Wintershall Dea mitgeteilt, keine Projekte mehr in Russland verfolgen zu wollen. Die Investitionen von etwa 1 Milliarde Euro in die Pipeline Nord Stream 2 würde als Verlust verbucht.

+++ 21:07 USA helfen Ukraine und Nachbarn mit 13,6 Milliarden Dollar +++
US-Präsident Joe Biden unterzeichnet ein Haushaltsgesetz mit umfangreichen Hilfen für die Ukraine. "Dieses Gesetz enthält historische Förderung - 13,6 Milliarden Dollar -, um Russlands Invasion in die Ukraine und die Auswirkungen auf die umliegenden Länder anzugehen", sagte Biden. "Es ist äußerst schwierig, Hilfsgüter in die Ukraine zu bekommen, während der russische Angriff anhält." Die Unterstützung für die Ukraine umfasst humanitäre, wirtschaftliche und militärische Hilfe. Seit Anfang vergangenen Jahres summiert sich die US-Militärhilfe für die Ukraine nach US-Regierungsangaben auf rund 1,2 Milliarden Dollar. Der US-Kongress hatte das Haushaltsgesetz vergangene Woche verabschiedet. Der Gesamtetat umfasst 1,36 Billionen Euro.

+++ 21:02 Etwa 20.000 Menschen gelingt Flucht aus Mariupol +++
Rund 20.000 Menschen haben nach ukrainischen Angaben am heutigen Dienstag die belagerte Hafenstadt Mariupol in der Südukraine über einen Fluchtkorridor verlassen. Den Angaben zufolge benutzten sie Privatautos. Mariupol wird seit fast zwei Wochen von russischen Truppen belagert und ist seitdem von der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser und Energie abgeschnitten. Hilfsorganisationen beschreiben die Lage vor Ort als katastrophal. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden bereits rund 2200 Einwohner durch die Kämpfe getötet. Am Montag war es Zivilisten erstmals gelungen, in etwa 160 Privatautos die Stadt zu verlassen.

+++ 20:45 Mindestens 80 Busse mit Zivilisten fliehen aus belagerter Region +++
Aus der belagerten ukrainischen Region Sumy an der russischen Grenze sind mit Hilfe des Roten Kreuzes zwei Konvois mit Zivilisten an Bord losgefahren. Das Rote Kreuz begleitet eigenen Angaben zufolge mindestens 80 Busse Richtung Lubny, das rund 200 Kilometer südwestlich liegt. Die Busse werden von klar markierten Rotkreuz-Fahrzeugen begleitet, was Angriffe verhindern sollte. Die Aktion sei durch eine Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien möglich geworden, teilte das Rote Kreuz mit. "Wir haben hunderte Menschen, die in die Busse wollen", berichtete Mitarbeiter Erik Tollefsen.

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Durch Luftangriffe zerstörte Wohnhäuser in der Region Sumy.
(Foto: via REUTERS)

+++ 20:25 Verurteilte TV-Mitarbeiterin: 14 Stunden befragt, 48 Stunden schlaflos +++
Mit einem Friedensaufruf stürmt Marina Owssjannikowa die Live-Sendung eines russischen TV-Senders. Für ihren Protest wird sie festgenommen und kommt vor Gericht. Nach 14 Stunden Verhandlung tritt sie mit einem ersten kurzen Statement vor die Presse.

+++ 20:05 Ukrainische Friedensverhandler berichten von russischem Kurswechsel +++
Die ukrainische Regierung sieht Fortschritte bei den Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Krieges. Die Gespräche seien "konstruktiver" geworden, sagte der ukrainische Präsidentenberater Ihor Showkwa. "In den ersten Runden war Russland nicht bereit, unsere Position anzuhören, sondern hat Ultimaten gestellt: dass die Ukraine sich ergibt, die Waffen niederlegt, dass unser Präsident eine Kapitulation unterzeichnet", sagte Showkwa. "Nun spricht Russland in einem etwas anderen Ton." Showkwa sagte, die ukrainische Delegation sei "verhalten optimistisch".

+++ 20:01 Slowakei stimmt für Stationierung deutscher NATO-Truppen und Raketen +++
Das slowakische Parlament stimmt mit deutlicher Mehrheit für die Stationierung deutscher und anderer NATO-Truppen in dem direkt an die Ukraine grenzenden Land. Der Plan sieht 2100 Soldaten vor. Davon sollen 700, der größte Teil, aus Deutschland kommen. Die Nato-Ostflanke soll darüber hinaus mit dem aus Deutschland und den Niederlanden zugesagten Raketenabwehrsystem "Patriot" gegen Russland geschützt werden, möglich sei auch eine Stationierung des amerikanischen Radarsystems Sentinel. Noch vor wenigen Wochen hatte sich in Umfragen eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung gegen die Stationierung ausländischer Truppen in der Slowakei ausgesprochen. Seit dem russischen Angriff auf das Nachbarland Ukraine ist die Stimmungslage radikal gekippt.

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Luftabwehrsystem der Bundeswehr mit Patriot-Raketen im Jahr 2019.
(Foto: dpa)

+++ 19:41 Rund 40.000 Syrer sollen bereit sein, für Russland zu kämpfen +++
Russland hat nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte Listen mit rund 40.000 Kämpfern der syrischen Armee und verbündeter Milizen erstellt, die bereit sein sollen, in der Ukraine in den Krieg zu ziehen. "Mehr als 40.000 Syrer haben sich bisher registrieren lassen, um an der Seite Russlands in der Ukraine zu kämpfen", sagte der Direktor der in London ansässigen Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Anders als in Syrien, das Soldaten im Monat umgerechnet zwischen 13 und 32 Euro bezahlt, winke den Freiwilligen in Russland ein Gehalt von 1000 Euro, berichtete die Beobachtungsstelle. Sie hätten zudem Anspruch auf Entschädigungszahlungen in Höhe von 7000 Euro im Fall von Verletzungen und 15.000 Euro im Todesfall.

Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netz von Informanten vor Ort. Die Angaben der Organisation lassen sich von unabhängiger Seite oft kaum überprüfen.

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Anti-russische Demonstration im syrischen Idlib. Die Stadt wird von der Opposition kontrolliert. Moskau stützt hingegen Machthaber Baschar al-Assad.
(Foto: REUTERS)

+++ 19:20 USA: Sanktionen haben Russland "30 Jahre Fortschritt" gekostet +++
Die westlichen Sanktionen gegen Russland sind wegen des Angriffs auf die Ukraine mehrmals verschärft worden. Der Einschätzung der US-Regierung zufolge habe dies die russische Wirtschaft um Jahrzehnte zurückgeworfen. "Die beispiellosen Kosten, die wir mit Verbündeten und Partnern auferlegt haben, haben 30 Jahre wirtschaftlichen Fortschritt zunichte gemacht", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Dies sei in weniger als einem Monat geschehen. Den vom russischen Präsidenten Wladimir Putin begonnenen Krieg habe man zu einem "strategischen Fehlschlag" gemacht. Psaki verwies unter anderem auf den Verfall des russischen Rubel, auf die hohe Inflation und auf den nach Ansicht von Experten womöglich drohenden Kollaps der russischen Wirtschaft.

+++ 18:49 Drei EU-Regierungschefs erreichen Kiew per Zug +++
Die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien sind nach Angaben des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki in Kiew angekommen. Dazu veröffentlichte er Fotos, die ihn mit seinem Vize Jaroslaw Kaczynski sowie Tschechiens Ministerpräsidenten Petr Fiala und seinem slowenischen Amtskollegen Janez Jansa an einem Tisch mit einer Karte der Ukraine zeigten. Die Regierungschefs sind mit dem Zug in die ukrainische Hauptstadt gereist. Kiew ist ein zentrales Ziel des russischen Feldzuges gegen das Nachbarland. Die Metropole ist hart umkämpft.

+++ 18:36 EU verhängt Investitionsverbot gegen russischen Energiesektor +++
Die EU setzt seine vierte Runde von Sanktionen gegen Russland in Kraft. Unter anderem sind nun Transaktionen mit den Energiekonzernen Rosneft, Transneft und Gazprom Neft verboten. Allerdings werden die EU-Mitgliedstaaten weiter Öl und Erdgas von ihnen kaufen dürfen. Von einem Investitionsverbot ist der gesamte Energiesektor betroffen. Ausnahme ist die Atomenergie, weil einige EU-Staaten russische Reaktortechnik einsetzen. Auch der Export von gewissen Rohstoffen wie Palladium bleibt möglich. Neben diesen Maßnahmen geht die EU auch stärker gegen Oligarchen vor. Darunter ist der Besitzer des englischen Fußballklubs FC Chelsea, Roman Abramowitsch. Dessen Vermögen wird eingefroren, eine Einreise in die EU ist ihm untersagt.

+++ 18:15 NATO setzt Sondergipfel an, Biden reist nach Brüssel +++
Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten werden in der kommenden Woche zu einem Sondergipfel zu Russlands Krieg gegen die Ukraine zusammenkommen. Das Treffen soll für den 24. März in der Bündniszentrale in Brüssel organisiert werden, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mitteilte. Am selben Tag findet in Brüssel der EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs statt. Bei beiden Treffen soll auch US-Präsident Joe Biden teilnehmen. "In dieser kritischen Zeit müssen Nordamerika und Europa zusammenstehen", schrieb Stoltenberg.

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US-Präsident Joe Biden (rechts), im Hintergrund US-Außenminister Antony Blinken.
(Foto: dpa)

+++ 17:50 NATO warnt Russland vor "hohem Preis" bei Chemiewaffeneinsatz +++
Die NATO hat Russland vor einem Chemiewaffen-Angriff in der Ukraine gewarnt. Dies wäre eine Verletzung internationaler Übereinkommen und hätte "einen hohen Preis", sagte Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Über eine militärische Antwort der Allianz wolle er aber nicht spekulieren. Besorgt ist die NATO demnach über einen russischen Angriff "unter falschem Vorwand, bei dem womöglich Chemiewaffen zum Einsatz kommen könnten". Als "absurd" wies der Norweger den Vorwurf aus Moskau zurück, die Ukraine verfüge selbst über Biowaffen-Labore.

+++ 17:31 Russland erklärt Austritt aus Europarat +++
Russland wird eigenen Angaben zufolge aus dem Europarat austreten. "Die Entscheidung, aus dem Europarat auszutreten, ist gefallen. Der entsprechende Brief von Außenminister Sergej Lawrow wurde dem Generalsekretär der Organisation übergeben", sagte der Leiter der russischen Delegation bei der Parlamentarischen Versammlung des Rates, Pjotr Tolstoi, der Agentur Interfax zufolge. Der Europarat wacht über die Einhaltung der Menschenrechte in seinen 47 Mitgliedstaaten und gehört nicht zur EU. Das Gremium hatte vor gut zwei Wochen mit der Suspendierung der russischen Mitgliedschaft auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine reagiert.

+++ 17:22 Russisches Gericht verurteilt TV-Mitarbeiterin +++
Nach ihrem aufsehenerregenden Protest im russischen Staatsfernsehen gegen den Krieg in der Ukraine wird eine TV-Mitarbeiterin in Moskau zu 30.000 Rubel (226 Euro) Geldstrafe verurteilt. Das Urteil erging jedoch aus einem anderem Grund: Marina Owssjannikowa hatte auch in einem Video zu Protesten gegen den Krieg von Kremlchef Wladimir Putin in der Ukraine aufgerufen. Zunächst war befürchtet worden, Owssjannikowa könnte nach einem umstrittenen neuen Gesetz wegen Diffamierung der russische Armee verurteilt werden. Dabei drohen bis zu 15 Jahre Haft. Auch wegen ihres Protests im Fernsehen könnte sie noch verurteilt werden.

+++ 17:13 Große Mehrheit russischer Unternehmen spürt Sanktionen +++
Eine deutliche Mehrheit der kleinen und mittleren Unternehmen in Russland spürt die Folgen der vom Westen verhängten Wirtschaftssanktionen. Der Kreml-Beauftragte für Unternehmen stellte eine Studie vor, wonach gut 84 Prozent der befragten Firmen vom 3. bis 7. März angaben, von den Strafmaßnahmen betroffen zu sein. Zwischen dem 14. und 18. Februar, vor der neuerlichen Runde von Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts, waren es 26 Prozent gewesen. Größtes Problem seien die stark gestiegenen Einkaufspreise, sagte der Beauftragte. Die befragten Firmen klagten zudem über den fallenden Rubel sowie massive Lieferkettenprobleme. Derzeit benötigten fast 90 Prozent der russischen Firmen Unterstützung seitens des Staates.

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Diese Wechselstube in Sankt Petersburg hat den Handel mit US-Dollar und Euro eingestellt.
(Foto: dpa)

+++ 16:50 Ukraine verlängert Kriegsrecht und platziert Kriegsanleihen +++
Das ukrainische Parlament verabschiedet ein Gesetz zur Verlängerung des Kriegsrechts um 30 Tage ab dem 26. März. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Vorlage eingebracht. Der Krieg in der Ukraine hatte am 24. Februar begonnen, als der russische Präsident Wladimir Putin die von ihm als "Sonderoperation" bezeichnete Offensive im Nachbarland startete. Um seine Verteidigung zu finanzieren, hat die Ukraine Anleihen im Volumen von rund 165 Millionen Euro platziert. Es ist bereits die dritte derartige Anleihen-Auktion, die Kiewer Regierung will auf diese Art insgesamt umgerechnet rund 1,24 Milliarden Euro aufbringen.

+++ 16:40 Selenskyj sieht keine NATO-Beitrittsperspektive für Ukraine +++
Die Ukraine hat lange einen Beitritt zur NATO angestrebt, Russland führt auch deshalb Krieg gegen sein Nachbarland. Nun äußert sich Präsident Wolodymyr Selenskyj desillusioniert. "Wir haben jahrelang gehört, dass die Türen offen sind, aber wir haben auch gehört, dass wir nicht beitreten können. Das ist die Wahrheit und wir müssen das anerkennen", sagte Selenskyj bei einer Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer der von Großbritannien angeführten Militärkoalition Joint Expeditionary Force (JEF).

+++ 16:32 Kameramann von Fox News bei Kiew getötet +++
In der Ukraine ist ein Kameramann des US-Fernsehsenders Fox News getötet worden. Pierre Zakrzewski sei am Montag zusammen mit dem Reporter Benjamin Hall außerhalb der Hauptstadt Kiew unter Beschuss geraten, teilte die Geschäftsführerin von Fox News Media mit. Hall sei bei dem Angriff verletzt worden. Im Krieg sind bereits mehrere Journalisten umgekommen. Nach Angaben aus Kiew wurden mindestens drei Reporter durch russischen Beschuss getötet, der US-Journalist Brent Renaud sowie zwei ukrainische Berichterstatter. Wiktor Dudar sei in der Nähe der südukrainischen Großstadt Mykolajiw getötet worden, der Kameramann Jewhen Sakun durch einen Raketenangriff in Kiew, schrieb die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa. Mehr als 30 Journalisten wurden demnach verletzt.

+++ 16:04 China-Experte: Peking möchte schnelles Kriegsende +++
China hält sich seit Putins Einmarsch in die Ukraine mit öffentlichen Verurteilungen oder Gutheißungen zurück. Peking befinde sich in dem Konflikt in einer weltweit einmaligen Position, wie China-Experte Frank Sieren erklärt. Er führt auch aus, warum eine militärische Einmischung unwahrscheinlich ist.

+++ 15:41 Foto zeigt inhaftierte russische TV-Mitarbeiterin +++
Es gibt ein Lebenszeichen der TV-Mitarbeiterin Marina Owssjannikowa. Sie hatte am Montag während der Hauptnachrichtensendung des russischen Staatsfernsehens gegen Russlands Krieg in der Ukraine protestiert und dem Sender vorgeworfen, zu lügen. Nun wurde bei Twitter ein Foto Owssjannikowas mit dem Menschenrechtsanwalt Anton Gaschinski veröffentlicht. Die 44-Jährige befindet sich in Haft. Es geht um ein von ihr veröffentlichtes Anti-Kriegsvideo.

Wie das Bezirksgericht Ostankino in Moskau mitteilte, drohen der Angeklagten zehn Tage Gefängnis. Sie wurde zunächst nicht nach dem neuen russischen Mediengesetz angeklagt, das bis zu 15 Jahre Haft für die Verbreitung von "Falschnachrichten" über das Militär vorsieht. Die Angeklagte bekannte sich vor Gericht nicht schuldig. "Ich erkenne meine Schuld nicht an", sagte Owssjannikowa im Gerichtssaal: "Ich bin überzeugt, dass Russland ein Verbrechen begeht", sagte sie weiter. Russland sei "der Aggressor in der Ukraine".

+++ 15:11 Ex-Bundeskanzler Schröder verzichtet auf Ehrenbürgerwürde Hannovers +++
In einem Brief an den Oberbürgermeister von Hannover teilt Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder mit, auf die Ehrenbürgerwürde der Landeshauptstadt Niedersachsens zu verzichten. Demnach hatte der Stadtrat zuvor schriftlich mitgeteilt, ihm diese zu entziehen zu wollen. Schröder gilt als Freund von Russlands Präsident Wladimir Putin und ist unter anderem Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft.

+++ 14:54 Union fordert Registrierungspflicht für Ukraine-Flüchtlinge +++
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat von der Bundesregierung die rasche Einführung einer Registrierungspflicht für die aus der Ukraine ankommenden flüchtenden Menschen verlangt. Dobrindt sagte, die Registrierung müsse staatlich organisiert und dürfe nicht nur freiwilligen Helfern überlassen werden. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), forderte vom Bundesinnenministerium mehr Steuerung und Koordination der Flüchtlingslage. Es sei unverantwortlich, darauf zu hoffen, dass Länder, Kommunen und Hilfsorganisationen die Situation schon irgendwie meistern würden. Man stehe vor gewaltigen Herausforderungen etwa bei der gesundheitlichen Versorgung oder bei der Schulversorgung der Kinder. Aus der Ukraine kommen täglich etwa 12.000 Kriegsflüchtlinge nach Deutschland, laut Ministerium bislang insgesamt 159.772 Menschen.

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Aus der Ukraine geflohene Menschen in Hamburg
(Foto: IMAGO/Hanno Bode)

+++ 14:35 Russland kontrolliert Cherson, Bauern hissen Ukraine-Fahnen +++
Die Ukraine ist ein wichtiger Weizenproduzent für den Weltmarkt. Vor allem ärmere Länder, etwa in Afrika, importieren Getreide aus Osteuropa. Auf einem Video sind Bauern in der Provinz Cherson zu sehen, wie sie unter ukrainischer Flagge aufs Feld fahren. Laut Moskau ist die Provinz unter russischer Kontrolle.

+++ 14:21 Ai Weiwei findet Europas Umgang mit Flüchtlingen scheinheilig +++
Der chinesische Künstler und Aktivist Ai Weiwei sieht viel Heuchelei in der westlichen Reaktion auf den Krieg in der Ukraine. "Scheinheilig ist noch eine sehr milde Bezeichnung dafür, wie Europa sich verhält", sagte Wei über den Unterschied zwischen der restriktiven Migrationspolitik nach 2015 und der aktuellen Aufnahmebereitschaft für Menschen aus der Ukraine. "Wir haben kein klares moralisches oder philosophisches Urteilsvermögen mehr, sondern ein großes Durcheinander", sagte der 64-jährige. In seinem Werk hat sich Wei nach 2015 auch intensiv mit Fluchtbewegungen nach Europa auseinandergesetzt. "Wir brauchen Frieden", forderte Ai kategorisch. "Russland hat einfach den Ukrainern arrogant die Tür eingetreten und zwei Millionen Menschen nach Europa vertrieben."

+++ 14:02 Kiew: Drei Journalisten im Krieg getötet - mehr als 30 verletzt +++
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind nach Angaben aus Kiew mindestens drei Reporter getötet und mehr als 30 verletzt worden. Außer dem US-Journalisten Brent Renaud seien auch zwei ukrainische Reporter durch russischen Beschuss ums Leben gekommen, schreibt die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, bei Telegram. Wiktor Dudar sei in der Nähe der südukrainischen Großstadt Mykolajiw getötet worden, der Kameramann Jewhen Sakun durch einen Raketenangriff in Kiew.

+++ 13:55 Grüne: Flüchtlinge könnten in Immobilien des Bundes untergebracht werden +++
Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann schlägt vor, für alle leer stehenden Immobilien im Bundesbesitz zu prüfen, ob dort kurzfristig Flüchtlinge untergebracht werden können. Das wäre ein wichtiges Signal an Städte und Gemeinden.

+++ 13:41 UN: Fast drei Millionen Menschen haben Ukraine verlassen +++
Seit der russischen Invasion der Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) rund 2,95 Millionen Menschen aus dem Land geflohen. 1,8 Millionen von ihnen haben sich in Polen in Sicherheit gebracht, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mitteilt.

+++ 13:37 Unicef: Klinik in Lwiw überlastet durch kriegsverletzte Kinder +++
Das Krankenhaus im ukrainischen Lwiw nahe der polnischen Grenze ist nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef überlastet durch die Anzahl an verletzten Kindern, die aus umkämpften Regionen eintreffen. Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versuchen, dieses und andere Krankenhäuser mit Material zu versorgen. Ärztinnen und Ärzte in Lwiw hätten ein Aufklebersystem einrichten müssen, um die Behandlung der Kinder zu koordinieren, berichtet ein Unicef-Sprecher. Ein grüner Sticker heißt: verletzt aber ohne dringenden Bedarf, gelb heißt: muss behandelt werden, und rot heißt: um dieses Kind muss sich sofort gekümmert werden. Es gebe auch schwarze Sticker, sagte der Sprecher: Das Kind lebe noch, aber es könne nicht gerettet werden, und das Krankenhaus sei gezwungen, seine Ressourcen auf andere kleine Patienten konzentrieren.

+++ 13:30 Immobilienbranche: Brauchen Hunderttausende Wohnungen für Geflüchtete +++
Die Immobilienwirtschaft rechnet mit einem kurzfristigen Bedarf von Hunderttausenden Wohnungen in Deutschland für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Das zeigt eine Analyse des Spitzenverbands Zentraler Immobilien-Ausschuss (ZIA). Demnach dürfte die Zahl der Flüchtenden aus dem Kriegsland im günstigsten Szenario bei mindestens 310.000 liegen, was 120.000 zusätzlichen Wohnungen entspreche. Im mittleren Szenario müsse sich Deutschland auf etwa 810.000 Flüchtende und einen Bedarf an 310.000 Wohnungen einstellen, wie das Forschungsinstitut Empirica für den ZIA berechnete. Im Maximalfall seien es bis zu 1,29 Millionen Menschen aus der Ukraine und 500.000 zusätzliche Wohnungen. Knapp die Hälfte der Wohnungsnachfrage müsse durch Neubau gedeckt werden. Zum Vergleich: Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen.

+++ 13:25 Zahl der Toten nach Luftangriff auf Kiew steigt +++
Die Zahl der Todesopfer bei russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist laut Bürgermeister Vitali Klitschko auf vier gestiegen. Zuvor hatten die Behörden von zwei Toten gesprochen. Russische Streitkräfte hatten nach ukrainischen Angaben am heutigen Dienstag mehrere Wohnblocks beschossen.

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Löscharbeiten an einem der beschossenen Gebäude.
(Foto: REUTERS)

+++ 13:13 Lindner offen für weitere Sanktionen gegen Oligarchen +++
Deutschland ist laut Bundesfinanzminister Christian Lindner offen für zusätzliche Sanktionen gegen Russland. Es gebe bereits ein scharfes Maßnahmenbündel, das enorme Wirkung zeige. "Niemand, der Putin unterstützt, ist unantastbar", so der FDP-Politiker in Brüssel mit Blick auf russische Oligarchen. Lindner äußert sich aber erneut skeptisch zu einem möglichen Energie-Boykott Russlands. Man müsse abwägen, wie lange man selbst dies durchhalten könne.

+++ 13:03 Russen setzen Beschuss von Charkiw während Evakuierung fort +++
Während im ukrainischen Charkiw Einwohner evakuiert werden, setzt die russische Armee ihre Angriffe auf die Stadt offenbar fort. Eine Aufnahme, die der belarussische Journalist Franak Viačorka über Twitter verbeitet, zeigt eine der Rettungsaktionen. Das RTL/ntv-Verifizierungsteam hält das Video für authentisch.

+++ 12:51 Finnlands Präsident: Putin geht es nicht um Regierungswechsel in Kiew +++
Finnlands Präsident Sauli Niinistö vermutet, dass es Kremlchef Wladimir Putin bei dem Angriffskrieg auf die Ukraine nicht um einen Austausch der Regierung in Kiew geht. Während Putin seine Liste an Forderungen habe, erscheine es so, dass ein Führungswechsel in der Ukraine nicht mehr auf dieser Liste stehe, sagt Niinistö in einem Interview mit dem US-Sender CNN. Der Finne hatte zuletzt am Freitag mit Putin über den Ukraine-Krieg gesprochen. Putin habe sehr deutlich zu ihm gesagt, er habe niemals einen Regierungswechsel in der Ukraine gefordert, so Niinistö. Putin wolle vielmehr, dass die Schwarzmeer-Halbinsel Krim als Teil Russlands anerkannt werde, eine Ausweitung der von prorussischen Separatisten kontrollierten ostukrainischen Donbass-Region und die Neutralität der Ukraine. Zudem sagt Niinistö, eine Sache sei für ihn sehr klar: Putin wolle gerne direkt mit den USA sprechen. Niinistö kennt Putin seit rund zehn Jahren, er hat mit ihm unter anderem Eishockey gespielt.

+++ 12:42 Rotes Kreuz will Konvoi mit Flüchtenden aus Sumy leiten +++
Aus der belagerten ukrainischen Region Sumy an der russischen Grenze sollen heute 30 Busse mit Frauen und Kindern in Sicherheit eskortiert werden. Zwei Konvois wurden am Morgen dafür vorbereitet, berichtet ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Klar markierte Fahrzeuge des ukrainischen Roten Kreuzes und des IKRK sollten die Konvois anführen. Wie viele Menschen damit in Sicherheit gebracht werden und wohin die Busse fahren sollten, ist unklar.

+++ 12:37 Scholz vorsichtig zustimmend zu Reise von EU-Regierungschefs nach Kiew +++
Bundeskanzler Olaf Scholz äußert sich vorsichtig zustimmend zur Reise der drei osteuropäischen EU-Regierungschefs nach Kiew. Es sei wichtig, auf verschiedene Weise Solidarität zu zeigen, sagt Scholz auf die Frage nach einer Bewertung. Er verweist auf die bereits bestehenden Gesprächskanäle und die praktische Hilfe bis zu Waffenlieferungen, die auch Deutschland für die Ukraine geleistet habe. Alle würden auf unterschiedliche Art und Weise helfen. "Und das ist auch gut so", sagt er.

+++ 12:31 EU-Sanktionen gegen Russland umfassen Rating-Verbot +++
Der russische Staat und russische Unternehmen werden künftig nicht mehr von Ratingagenturen aus der EU bewertet werden dürfen. Diese Strafmaßnahme ist nach Angaben der EU-Kommission ein weiterer Teil des neuen Sanktionspakets, das heute in Kraft treten soll. Ziel der Maßnahme ist es, Russlands Zugang zum EU-Finanzmarkt noch weiter einzuschränken.

+++ 12:21 Kiew: Verhandlungen mit Russland wieder aufgenommen +++
Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über ein Ende des Kriegs sind nach Angaben aus Kiew weitergegangen. "Sie wurden bereits fortgesetzt", sagt der ukrainische Delegationsleiter David Arachamija der Zeitung "Ukrajinska Prawda". Weitere Angaben macht er nicht. Von russischer Seite gibt es dafür zunächst keine Bestätigung. Beide Seiten hatten sich am Montag per Videoschalte zu ihrer vierten Verhandlungsrunde getroffen. Am Nachmittag hatte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak dann mitgeteilt, die Gespräche seien bis Dienstag für eine technische Pause unterbrochen worden.

+++ 12:16 Eintracht Frankfurt beendet Sponsoringvertrag mit Kaspersky +++
Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt beendet mit sofortiger Wirkung den Sponsoringvertrag mit dem russischen Softwareunternehmen Kaspersky. Als Grund nenne die Hessen die offizielle Warnung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das Zweifel an der Zuverlässigkeit des Herstellers von Cyber-Security-Systemen geäußert hatte. Für die Eintracht sei dadurch eine auf Vertrauen in die Produkte und Dienstleistungen aufbauende Partnerschaft in diesem hochsensiblen Bereich nicht mehr möglich.

+++ 12:12 Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien sind bereits in Ukraine +++
Die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien haben auf ihrer Zugfahrt in die ukrainische Hauptstadt Kiew bereits die Grenze zur Ukraine überquert. Das teilt die polnische Regierung mit. In Kiew sind Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Regierungschef Denys Schmyhal geplant.

+++ 12:05 Militärexperte Masala: Putin braucht Panzer auf dem Maidan +++
Der russische Präsident Wladimir Putin wird den Ukraine-Krieg nach Einschätzung des Militärexperten Carlo Masala nicht stoppen, bevor seine Panzer auf dem zentralen Platz von Kiew stehen. Das sagt Masala im Stern-Podcast "Ukraine - die Lage". Die Hauptstadt habe jetzt einen symbolischen Stellenwert. "Wenn - ich sage es mal bildhaft - russische Panzer nicht irgendwann auf dem Maidan stehen, dann hat Putin diesen Krieg auch zu Hause verloren." Das primäre Ziel der russischen Streitkräfte sei weiter der Osten des Landes, wo sie vor allem versuchen, die noch nicht von russischen Separatisten gehaltenen Teile von Luhansk und Donezk einzunehmen.

+++ 11:51 Kreml verurteilt Protestaktion von TV-Mitarbeiterin +++
Der Kreml verurteilt die Kritik einer Mitarbeiterin des russischen Staatsfernsehens am Ukraine-Krieg scharf. "Was dieses Mädchen angeht, das ist Rowdytum", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Der Fernsehsender müsse die Angelegenheit regeln, es sei nicht Aufgabe des Kremls. Die Redakteurin des Ersten Kanals des russischen Staatsfernsehens, Marina Owssjannikowa, hatte in den Hauptnachrichten am Montagabend ein Protestplakat gegen Putins Krieg in der Ukraine in die Kamera gehalten. Auf dem Plakat war auch zu lesen, dass die Zuschauer "hier belogen" werden. Es ist derzeit unklar, wo die Journalistin sich aufhält.

+++ 11:48 Großbritannien verbietet Export von Luxusgütern nach Russland - Strafzölle auf Wodka +++
Großbritannien verbietet den Export von Luxusgütern nach Russland. Davon betroffen sein sollen hochwertige Mode, Kunstwerke und Luxusfahrzeuge, wie die Regierung mitteilt. Eine genaue Liste soll noch erstellt und dann veröffentlicht werden. Zugleich sollen Strafzölle auf russische Importe wie etwa Wodka, Metalle und Düngemittel im Wert von 900 Millionen Pfund erhoben werden.

+++ 11:41 Kiew: Russische Truppen haben Flughafen von Dnipro zerstört +++
Die russischen Truppen haben den Flughafen der Stadt Dnipro in der Ostukraine unter Beschuss genommen und nach ukrainischen Angaben weitgehend zerstört. In der Nacht von Montag auf Dienstag habe es zwei Angriffe gegeben, "die Start- und Landebahn wurde zerstört. Das Terminal wurde beschädigt. Massive Zerstörungen", erklärt der Gouverneur der Region Dnipro im Online-Dienst Telegram. Dnipro ist eine Industriestadt mit rund einer Million Einwohnern.

+++ 11:23 Klitschko kündigt 35-stündige Ausgangssperre in Kiew an +++
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben die Behörden eine 35-stündige Ausgangssperre angekündigt. Sie gelte vom heutigen Abend 19 Uhr an (20 Uhr Ortszeit) bis Donnerstagmorgen um 6 Uhr (7 Uhr Ortszeit), sagt Bürgermeister Vitali Klitschko. "Es ist verboten, sich ohne Sondergenehmigung in der Stadt zu bewegen, es sei denn, man begibt sich in Luftschutzräume", so Klitschko. "Die Hauptstadt ist das Herz der Ukraine, und sie wird verteidigt werden." Kiew sei derzeit das Symbol und die vorgeschobene Operationsbasis der Freiheit und Sicherheit Europas und werde nicht aufgegeben.

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Bürgermeister Klitschko am Montag vor einem zerstörten Wohngebäude in Kiew.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

+++ 11:17 Metro rationiert einzelne Lebensmittel +++
Die Metro-Großmärkte in Deutschland rationieren angesichts der Asuwirkungen des Ukraine-Kriegs die Abgabemengen einzelner Lebensmittel. Das berichtet der "Spiegel". Bei Speiseölen gebe es derzeit eine "hohe Nachfrage", teilt Metro dem Magazin mit. Daher könne es in einigen Märkten "kurzfristig und vereinzelt zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit" kommen. Um welche Produkte es sich im Einzelnen handelt, ist bislang nicht bekannt. Metro verkauft seine Produkte an Gewerbetreibende. Die Ukraine ist für Deutschland ein wichtiger Rohstofflieferant etwa für Sonnenblumenöl.

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+++ 11:05 Bundeswehr verlegt Tankflugzeug an NATO-Ostflanke +++
Die Bundeswehr hat ein bislang in Jordanien stationiertes Tankflugzeug abgezogen und für Einsätze an der Ostflanke der NATO bereitgestellt. Die Maschine vom Typ A400M werde dort nun zur Luftbetankung von NATO-Maschinen eingesetzt, sagt ein Sprecher. Flugzeug und Besatzung seien am Montag und zunächst bis Ende März befristet zurück nach Europa verlegt worden.

+++ 10:54 RWE-Chef warnt vor Boykott russischer Energieimporte +++
RWE-Chef Markus Krebber warnt vor einem sofortigen Stopp von Energieimporten aus Russland. "Sanktionen müssen so gewählt werden, dass sie auch durchgehalten werden können", sagt Krebber auf der Bilanzpressekonferenz laut Redetext. Energieimporte von Russland auszusetzen, hätte derzeit aufgrund der hohen Abhängigkeit massive Konsequenzen. "Ein sofortiger Stopp hätte ungeahnte Folgen für die Wärmeversorgung der Haushalte." Zudem dürfe eine längere Lieferunterbrechung die Produktionsanlagen der Industrie und des Mittelstandes nachhaltig schädigen, fügt Krebber hinzu.

+++ 10:46 Berater von Selenskyj: "Wir stehen am Scheideweg" +++
Die ukrainische Führung sieht den Krieg an einem entscheidenden Punkt angelangt, der zu einer Verhandlungseinigung mit Russland oder aber zu einer neuen russischen Offensive führen könnte. "Wir stehen am Scheideweg", sagt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olexii Arestowytsch. "Entweder werden wir uns bei den aktuellen Gesprächen einigen, oder die Russen werden einen zweiten Versuch (einer Offensive) starten, und dann wird es wieder Gespräche geben." Am heutigen Dienstag sollen Verhandlungen zwischen Vertretern der Ukraine und Russlands über eine Waffenruhe fortgesetzt werden.

+++ 10:28 Kiew meldet Erfolge in Mariupol +++
Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben einen russischen Vorstoß in der umkämpften Hafenstadt Mariupol abgewehrt. Dabei seien etwa 150 Angreifer getötet sowie zwei Panzer und mehrere gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden, teilt der ukrainische Generalstab mit. Mit Artilleriefeuer und Luftangriffen seien zudem weiteres militärisches Gerät zerstört und anrückende Kolonnen des Feindes beschossen worden. Das ultranationalistische Bataillon Asow postete auf seinem Telegram-Kanal Fotos zerstörter russischer Militärfahrzeuge. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

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Ein zerstörtes Wohngebäude in Mariupol. Das Foto der Associated Press wurde am Sonntag aufgenommen.
(Foto: AP)

+++ 10:16 Schröder soll Abramowitsch getroffen haben +++
Während seines Besuchs in Moskau soll Altkanzler und Gaslobbyist Gerhard Schröder nicht nur den russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen haben, sondern auch den Oligarchen Roman Abramowitsch. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Über Inhalte der Gespräche ist bislang nichts bekannt. Abramowitsch gilt wie auch Schröder als Freund Putins. Dem Oligarchen gehört der englische Fußballclub FC Chelsea. Er hatte kürzlich jedoch einen Verkauf angekündigt.

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+++ 10:00 Russische Regierung warnt vor Hamsterkäufen +++
Russland warnt die Bürger vor Hamsterkäufen von Grundnahrungsmitteln. Es bestehe trotz westlicher Sanktionen keine Gefahr einer Lebensmittelknappheit auf dem heimischen Markt, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Viktoria Abramtschenko. "Es gibt keine Grundlage für die Gefahr einer Verknappung oder einer Verringerung der Produktpalette", sagt Abramschenko. "Es lohnt sich nicht, die Nachfrage mit Käufen für die Zukunft künstlich in die Höhe zu treiben." Russland werde seinen Markt neu ausrichten und dafür das Netzwerk mit befreundeten Ländern erweitern, um einen für beide Seiten profitablen Handel aufzubauen.

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+++ 09:49 Anteil von russischem Öl und Gas im Januar bei 24 Prozent +++
Russland ist der wichtigste Energielieferant Deutschlands - im Januar dieses Jahres betrug der russische Anteil an den Öl- und Gasimporten 24,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Bei der Kohle lag dieser Anteil demnach bei 49,1 Prozent, bei Metallen bei 6,7 Prozent. Insgesamt ist der Anteil aller Einfuhren aus Russland den Zahlen zufolge gering, er betrug im Januar 3,7 Prozent an den Gesamtimporten.

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+++ 09:37 Warnung vor russischer Virenschutzsoftware Kaspersky +++
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor der Virenschutzsoftware des russischen Herstellers Kaspersky. Es gebe ein "erhebliches Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs" von russischer Seite, heißt es in einer Mitteilung. Ein russischer IT-Hersteller könne auch gezwungen werden, Systeme anzugreifen oder selbst Opfer einer Cyber-Operation ohne seine Kenntnis werden. Gerade eine Antivirensoftware verfüge über weitreichende Systemberechtigungen bei den Computern der Nutzer, weshalb Vertrauen wichtig sei.

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+++ 09:31 Knapp 160.000 Kriegsflüchtlinge in Deutschland registriert +++
Aus der Ukraine kommen weiterhin täglich etwa 12.000 Kriegsflüchtlinge nach Deutschland. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind 159.772 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland eingereist, wie das Bundesinnenministerium mitteilt. Erfasst werden allerdings nur diejenigen Flüchtlinge, die von der Bundespolizei festgestellt werden. Da es aber im Regelfall keine festen Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen gibt und Ukrainer erst einmal ohne Visum einreisen dürfen, ist die Zahl der nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlinge wahrscheinlich bereits deutlich höher. Nicht erfasst wird außerdem, wie viele von ihnen womöglich von Deutschland aus weiterreisen zu Freunden oder Verwandten in anderen Staaten.

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Am Warschauer Hauptbahnhof: Eine Menschenmenge wartet auf den Zug, der sie nach Berlin bringen soll. Tausende ukrainische Flüchtlinge passieren täglich die Hauptstadt Polens auf dem Weg zu ihrem nächsten Ziel in Europa. Das Bild wurde am Montag aufgenommen.
(Foto: dpa)

+++ 09:22 Gazprom: Liefern weiter Gas über Ukraine +++
Trotz des Kriegs gegen die Ukraine liefert Russland nach eigenen Angaben weiter in hohem Umfang Gas durch das Nachbarland nach Europa. Am heutigen Dienstag sollten 109,6 Millionen Kubikmeter Richtung Westen gepumpt werden, wie der russische Staatskonzern Gazprom der Agentur Tass zufolge mitteilt. Das sei die gleiche Menge wie am Montag. Zuletzt hätten die Gaskäufe aus Europa deutlich zugenommen, sagt Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow. Kuprijanow verweist auf die steigenden Preise an den Spotmärkten wegen Kälte, Windmangels und der verschärften Situation in der Ukraine. Das deutet darauf hin, dass Kunden weitere Preissteigerungen erwarten und sich nun mit Vorräten eindecken wollen.

+++ 09:06 Ukraine plant neun Fluchtkorridore +++
Die Ukraine plant nach eigenen Angaben am Dienstag die Öffnung von neun Fluchtkorridoren aus Gebieten, die von russischen Truppen belagert werden. Die Behörden wollten zudem versuchen, Hilfsgüter in die eingekesselte Stadt Mariupol zu bringen, teilt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit.

+++ 08:56 Kiew: Mehrere tote Zivilisten nach russischen Angriffen +++
Bei nächtlichen russischen Angriffen auf Ziele in der Ukraine sind nach Angaben aus Kiew mehrere Zivilisten getötet worden. In der ostukrainischen Stadt Rubischne im Gebiet Luhansk seien vier Menschen ums Leben gekommen, meldet die Agentur Unian. Die Angriffe hätten eine Einrichtung für sehbehinderte Kinder, das städtische Krankenhaus und drei Schulen zerstört. Rubischne liegt nahe der Großstadt Sjewjerodonezk, um die sich prorussische Separatisten und ukrainische Truppen derzeit heftige Kämpfe liefern. In der Hauptstadt Kiew wurden nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes am frühen Morgen vier Wohngebäude in mehreren Stadtteilen von Raketen getroffen. Ersten Informationen zufolge wurden zwei Menschen getötet und ein weiterer verletzt. 35 Bewohner hätten gerettet werden können, schreibt die Kiewer Zivilschutz-Sprecherin Swetlana Wodolaha bei Facebook.

+++ 08:53 Warschau: Regierungschefs Polens, Tschechiens und Sloweniens reisen nach Kiew +++
Inmitten der sich intensivierenden Kämpfe um Kiew wollen die Regierungschefs Polens, Tschechiens und Sloweniens in die ukrainische Hauptstadt reisen. Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki werde im Laufe des Tages mit seinen Kollegen Petr Fiala und Janez Jansa nach Kiew reisen, um dort dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Regierungschef Denys Schmyhal die Unterstützung der Europäischen Union (EU) zu versichern, teilte die Regierung in Warschau mit.

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+++ 08:45 Russland kontrolliert nach eigenen Angaben Region Cherson +++
Das Moskauer Verteidigungsministerium meldet laut russischen Nachrichtenagenturen die volle Kontrolle über die gesamte Region Cherson im Süden der Ukraine. Russische Kräfte hätten in den vergangenen 24 Stunden sechs Drohnen abgeschossen, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. Die Angaben konnten bislang nicht unabhängig überprüft werden.

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+++ 08:40 Angriff auf Fernsehturm - Zahl der Toten steigt auf 19 +++
Nach einem russischen Luftangriff auf einen Fernsehturm im Nordwesten der Ukraine am Vortag ist die Zahl der Toten auf mindestens 19 gestiegen, wie der Gouverneur der Region Riwne, Witalij Kowal, mitteilt. Am Montag hatte Kowal kurz nach dem Angriff von neun Toten und neun Verletzten gesprochen und erklärt, weitere Personen befänden sich noch unter den Trümmern.

+++ 08:03 Faeser: Geflüchtete werden nun nach festen Regeln verteilt +++
Flüchtlinge aus der Ukraine sollen künftig nach festen Regeln in Deutschland verteilt werden. Die Geflüchteten würden nun über den sogenannten Königsteiner Schlüssel in die einzelnen Bundesländer und Kommunen verteilt, erklärt Bundesinnenministerin Nancy Faeser im Deutschlandfunk. Die SPD-Politikerin betont allerdings, dass viele geflüchtete Menschen aus der Ukraine Freunde und Verwandte als Anlaufpunkte hätten und damit ihre Aufenthaltsorte selbst bestimmten.

+++ 07:48 Nach Protestaktion: Russische TV-Mitarbeiterin für Anwälte nicht erreichbar +++
Die TV-Mitarbeiterin, die am Montag mit einem Protest gegen Russlands Krieg in der Ukraine die Hauptnachrichtensendung des russischen Staatsfernsehens unterbrach, hat weltweit eine Welle der Anerkennung ausgelöst. Der Mitschnitt der Szene, in der sie mit einem handgeschriebenen Plakat hinter der Nachrichtensprecherin auftaucht, wird vielfach unter anderem auf Twitter geteilt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei ihr. Zugleich hätten Anwälte der Bürgerrechtsorganisation IWD-Info die Frau auch mehr als zehn Stunden nach der Protestaktion nicht kontaktieren können, schreibt der Ex-Chefredakteur des dichtgemachten Radiosenders Echo Moskwy, Alexej Wenediktow, auf Twitter.

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+++ 07:37 Handelsverband rät von Hamsterkäufen ab +++
Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) ruft die Menschen in Deutschland auf, trotz Meldungen über Engpässe bei einzelnen Nahrungsmitteln wie Sonnenblumenöl und Mehl wegen des Ukraine-Krieges keine Hamsterkäufe zu tätigen. "Wie bereits zu Beginn der Corona-Krise" sollten sich die Kunden "untereinander solidarisch verhalten und Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einkaufen", sagt Verbandssprecher Christian Böttcher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Noch lägen dem Handelsverband keine Informationen über eine flächendeckende Unterversorgung mit Sonnenblumenöl im deutschen Einzelhandel vor, betont Böttcher. Allerdings sei die Ukraine gerade für Deutschland ein wichtiger Rohstofflieferant für Sonnenblumenöl.

+++ 07:03 Nach Explosionen in Kiew: Foto zeigt zerstörten Häuserblock +++
Nach starken Explosionen im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew gibt es erste Aufnahmen eines zerstörten Häuserblocks. Das RTL/ntv-Verifizierungsteam hält das folgende Foto für authentisch. Demnach stammt es aus Podil, einem der ältesten Viertel der Stadt. "Der Stadtteil Podil von Kiew ist ein Ort, an dem man Kaffee trinkt und das Leben genießt", schreibt die ukrainische Parlamentsabgeordnete Lesia Wasylenko auf Twitter. "Jetzt nicht mehr. Vor 30 Minuten wurde (Podil) von Sprengstoff getroffen."

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(Foto: via REUTERS)

+++ 06:38 Ukraine richtet Internetseite für Krypto-Spenden ein +++
Die Regierung der Ukraine hat zusammen mit Plattformen für Kryptowährungen eine Spenden-Website eingerichtet. "Kryptowährungen spielen eine wichtige Rolle bei der Verteidigung der Ukraine", so der stellvertretende Digitalminister Oleksandr Bornjakow. Diese "erleichtern den Fluss von Finanzmitteln für ukrainische Bürger und Soldaten". Über die Internetseite "Aid for Ukraine" (Hilfe für die Ukraine) können Nutzer Spenden in zehn verschiedenen Kryptowährungen einreichen, die anschließend in Dollar umgewandelt werden. Laut eines Trackers auf der Internetseite wurden über Nacht bereits fast 50 Millionen Dollar (45 Millionen Euro) gesammelt. Das Geld wird zur Unterstützung des ukrainischen Militärs sowie der Zivilbevölkerung verwendet.

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+++ 06:01 Starke Explosionen in Kiew - Rauchsäule über Stadt +++
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew waren am frühen Morgen laut Reportern der Nachrichtenagentur AFP mindestens drei starke Explosionen zu hören. Ein AFP-Journalist sah eine Rauchsäule über der Stadt aufsteigen. Aufgrund der nächtlichen Ausgangssperre war der Ort der Explosionen zunächst unklar. Die russische Armee versucht derzeit, Kiew einzukesseln. In der Stadt befindet sich nach wie vor die Hälfte der einst drei Millionen Einwohner. Sie können die Stadt nur noch Richtung Süden verlassen.

+++ 05:31 China lehnt Parteinahme ab +++
Chinas Außenminister Wang Yi sieht sein Land "nicht als Partei" im Konflikt um die russische Invasion in die Ukraine. China lehne die Verhängung von Sanktionen grundsätzlich ab, sagte der Außenminister nach offiziellen Angaben in einem Telefonat mit seinem spanischen Kollegen José Manuel Albares. Man wolle auch nicht, dass die Sanktionen China träfen. Wang Yi nennt den Konflikt das Ergebnis einer "Ansammlung und Verschärfung der Widersprüche über die Jahre" in der europäischen Sicherheitsarchitektur. Auf amerikanische Berichte, wonach Russland die chinesische Regierung nach Beginn des Krieges in der Ukraine um militärische und wirtschaftliche Hilfe gebeten haben soll, ging Wang Yi nicht ein.

+++ 05:08 Orthodoxe Kirche der Ukraine: Den Feind zu töten, ist keine Sünde +++
Die Orthodoxe Kirche der Ukraine betrachtet den Kampf der ukrainischen Armee gegen das russische Militär nicht als Sünde. "Wir als Volk streben nicht nach dem Tod derer, die unsere Nachbarn sind. Aber da sie in unser Haus gekommen sind, schützen wir unsere Familie, unsere Heimat, unser Land", wurde Kirchenoberhaupt Metropolit Epifani in der Nacht zu Dienstag von der Onlinezeitung "Ukrajinska Prawda" zitiert. Die ukrainischen Soldaten seien zum Schutz aller Ukrainer da. "Sich zu verteidigen, den Feind zu töten - das ist keine Sünde", sagte Metropolit Epifani demnach. "Und wer mit dem Schwert zu uns gekommen ist, wird durch dieses Schwert sterben."

+++ 04:14 Mariupol zählt über 2000 tote Zivilisten +++
In der belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben örtlicher Behörden bisher mehr als 2000 Zivilisten getötet worden. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar seien 2357 Menschen ums Leben gekommen, teilt der Stadtrat in der Nacht mit. Mariupol mit etwa 400.000 Einwohnern ist seit Tagen von russischen Einheiten umzingelt und vom Rest des Landes abgeschnitten. Ukrainische Behörden berichten von heftigen Luftangriffen auf die umkämpfte Stadt am Asowschen Meer. Russland beharrt darauf, lediglich militärische Ziele anzugreifen.

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Der Berater des Bürgermeisters von Mariupol spricht von einer "unmenschlichen" Lage in der Stadt.
(Foto: AP)

+++ 03:51 Tschernobyl hat wieder Strom +++
Die von russischen Truppen eingenommene Atomruine von Tschernobyl hat nach Angaben der internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wieder Strom. "Die Ukraine hat die IAEA darüber informiert, dass die externe Stromversorgung des Kernkraftwerks (Tschernobyl) heute wiederhergestellt wurde", erklärt die IAEA auf Twitter. Zuvor hatte der ukrainische Energieversorger Ukrenergo mitgeteilt, die Stromzufuhr der Anlage und der Stadt Slawutysch sei durch russische Truppen beschädigt worden.

+++ 03:07 Neue Videobotschaft von Selenskyj: "Jeder wird zur Verantwortung gezogen" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will die Schuldigen für die schweren Kriegshandlungen in seinem Land ohne Nachsicht zur Verantwortung ziehen. "Wir arbeiten mit den Partnern an neuen Strafmaßnahmen gegen den russischen Staat", sagt er in einer Videobotschaft. "Jeder, der für den Krieg verantwortlich ist. Jeder, der für die Zerstörung der Demokratie verantwortlich ist. Jeder, der für Repressionen gegen Menschen verantwortlich ist. Jeder bekommt eine Antwort." Das russische Militär sei definitiv verantwortlich für Kriegsverbrechen, für eine "bewusst geschaffene humanitäre Katastrophe" in ukrainischen Städten, sagte Selenskyj in dem Clip, der ihn in Militärkluft im Präsidialamt in Kiew zeigt.

+++ 02:40 NASA bekräftigt Zusammenarbeit mit Russland im Weltraum +++
Die US-Raumfahrtbehörde NASA sieht die Kooperation mit Moskau bei der Internationalen Raumstation nicht gefährdet. "Wir arbeiten zusammen, wir arbeiten seit mehr als 20 Jahren zusammen und wir werden das weiter so machen", sagt der bei der NASA für die ISS zuständige Manager Joel Montalbano bei einer Pressekonferenz. "Wir wissen, was passiert, aber wir können unsere Arbeit weitermachen", so der NASA-Manager weiter. Die ISS basiere auf Zusammenarbeit. "Es ist kein Vorgang, bei dem eine Gruppe ohne die andere weitermachen kann. Alle müssen zusammenarbeiten, damit wir erfolgreich sind." Auch die für Ende März anvisierte Rückkehr des US-Astronauten Mark Vande Hei gemeinsam mit den Kosmonauten Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow in einer russischen Sojus-Raumkapsel werde wie geplant stattfinden.

+++ 01:46 Großbritannien: Russland könnte Bio- oder Chemiewaffen einsetzen +++
Russland könnte nach Informationen des britischen Verteidigungsministeriums den Einsatz chemischer oder biologischer Waffen in der Ukraine planen. Das könne in Reaktion auf einen vorgetäuschten Angriff auf russische Truppen geschehen, twittert das Ministerium. Belege für diese Annahme werden nicht genannt. Ähnliche Befürchtungen hatten auch schon US-Regierungsvertreter geäußert.

+++ 01:07 Spionageverdacht: Slowakei weist russische Botschaftsmitarbeiter aus +++
Die Slowakei verweist drei Mitarbeiter der russischen Botschaft in Bratislava wegen Spionageverdachts des Landes. Sie müssten innerhalb von 72 Stunden die Slowakei verlassen, weil ihre Tätigkeit den diplomatischen Regeln widerspreche, teilt das slowakische Außenministerium mit. Parallel dazu wurden mindestens drei slowakische Staatsbürger festgenommen, die gegen Bezahlung spioniert haben sollen. Verteidigungsminister Jaroslav Nad erklärt dem Nachrichtenportal Pravda.sk: "Das ist erst der Anfang. Wir machen weiter. Klar und konsequent."

+++ 00:35 Ukraine: Drei von zehn Fluchtkorridoren funktionieren nicht +++
In der Ukraine haben nach Angaben aus Kiew am Montag nur sieben der geplanten landesweit zehn Fluchtkorridore aus besonders umkämpften Städten und Dörfern funktioniert. Dabei seien insgesamt rund 4000 Menschen in sicherere Gebiete gebracht worden, sagt Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. Die meisten Zivilisten kamen aus der Region Kiew (2028). Evakuierungen aus Mariupol seien hingegen auch am 19. Kriegstag weitgehend gescheitert. Auch eine Hilfskolonne mit Medikamenten und Wasser für die belagerte Hafenstadt werde weiter blockiert, so Wereschtschuk.

+++ 00:09 Spanien setzt mutmaßliche Oligarchen-Jacht fest +++
Spanische Behörden haben erstmals eine Jacht festgesetzt, die einem von EU-Sanktionen betroffenen russischen Oligarchen zugeordnet wird. Das berichten die Zeitung "El País" und andere spanische Medien. Die Generaldirektion der spanischen Handelsmarine prüfe nun, ob die Luxusjacht "Valerie" im Hafen von Barcelona tatsächlich dem Chef des staatlichen russischen Rüstungskonzerns Rostec, Sergej Tschemesow, gehöre. Als Eigentümerin sei eine Briefkastenfirma eingetragen. Der Wert des 85 Meter langen Schiffs wird mit 135 Millionen Euro angegeben. Tschemesow steht wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine auf der Sanktionsliste der EU. Er ist ein alter Bekannter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

+++ 23:36 Ukraine-Korrespondent von Fox-News schwer verletzt +++
Ein britischer Journalist, der für den US-Sender Fox-News arbeitet, ist in der Ukraine sei schwer verletzt worden. Der Auslandskorrespondent Benjamin Hall sei ins Krankenhaus gebracht worden, teilt der Sender mit. Der Vorfall ereignete sich demnach "außerhalb von Kiew". "Wir haben im Moment nur wenige Details, aber Ben ist im Krankenhaus und unsere Teams vor Ort arbeiten daran, weitere Informationen zu bekommen", heißt es in der Mitteilung. Die ukrainische Generalstaatsanwältin Irina Wenediktowa teilt auf Facebook mit, dass ein britischer Journalist durch Schrapnelle an beiden Beinen verletzt worden sei. Einen Namen nennt sie nicht, dem Bild eines Presseausweises zufolge handelt es sich um einen Fox-News-Journalisten.

+++ 23:06 USA warnen China eindringlich vor Unterstützung Russlands +++
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben Spitzenvertreter der USA und Chinas nach US-Angaben "intensive" siebenstündige Beratungen geführt. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, habe bei dem Treffen in Rom mit dem chinesischen Außenpolitiker Yang Jiechi die "schwerwiegende Besorgnis" Washingtons über Chinas Annäherung an Moskau zum Ausdruck gebracht, sagte eine Regierungssprecherin. China ist der wichtigste Verbündete Russlands, bemüht sich im Konflikt um die Ukraine aber um eine eher neutrale Haltung. Biden-Sprecherin Jen Psaki sagte, Sullivan habe der chinesischen Seite deutlich gemacht, "dass es erhebliche Konsequenzen geben wird, sollten sie militärische oder andere Hilfe leisten, die natürlich gegen Sanktionen verstoßen oder die Kriegsanstrengungen unterstützen".

+++ 22:41 Ukraine verbietet Einfuhr russischer Bücher +++
Zweieinhalb Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs verbietet die Ukraine den Import russischer Bücher und anderer Druckerzeugnisse. Die "Einfuhr von Verlagsprodukten aus dem Gebiet des Aggressor-Landes" werde gestoppt, teilte das verantwortliche Staatskomitee für Medien mit. Damit solle dessen kultureller Einfluss auf die ukrainische Bevölkerung unterbunden werden. Die meisten Menschen in der Ukraine sprechen Ukrainisch und Russisch und lesen Literatur in beiden Sprachen. Die Erzeugnisse des größeren und vielfältigeren russischen Buchmarktes sind beliebt. Im vergangenen Jahr importierte die Ukraine 32 Millionen Bücher aus Russland.

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Mit Büchern verbarrikadiertes Fenster in Kiew.
(Foto: AP)

+++ 22:22 USA könnten vollständiges Handelsembargo gegen Russland verhängen +++
Um Russlands Krieg gegen die Ukraine zu stoppen, haben die USA nach eigenen Angaben noch weitere Druckmittel in der Hand. Die US-Regierung könnte Russland etwa mit einem vollständigen Handelsembargo belegen, sagt der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo dem Sender CNBC. Außerdem könnten die USA Russlands Zugang zu internationalen Gewässern blockieren. Die USA könnten darüber hinaus Nickel, Uran und Titan sowie die Krypto-Vermögen von russischen Unternehmen sperren, schreibt die CNBC-Reporterin Kayla Tausche auf Twitter unter Berufung auf ein Interview mit Adeyemo.

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Adewale "Wally" Adeyemo, stellvertretender US-Finanzminister
(Foto: REUTERS)

+++ 22:10 EU stoppt wohl russische Stahl- und Eisenimporte +++
Die EU hat sich laut Diplomaten bereits auf ein viertes Sanktionspaket geeinigt. Dazu gehöre ein Importverbot für Stahl und Eisen, ein Verbot von Investitionen in Ölunternehmen und den Energiesektor sowie ein Exportverbot für Luxusgüter, darunter Autos im Wert von mehr als 50.000 Euro. Weitere Details sind noch nicht bekannt.


Die vorangegangenen Entwicklungen lesen Sie hier.

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