Donnerstag, 4. August 2022

China ist auf Konfrontationskurs mit dem Westen. Das könnte der Weltwirtschaft schaden. Die chinesischen Manöver vor Taiwan belasten die ohnehin schon gestörten Lieferketten zusätzlich

 

2. Wirtschaftlicher Balanceakt im Konflikt mit China

Aufnahme eines chinesischen Raketentests am Donnerstag. Bild: via REUTERS

China ist auf Konfrontationskurs mit dem Westen. Das könnte der Weltwirtschaft schaden. Die chinesischen Manöver vor Taiwan belasten die ohnehin schon gestörten Lieferketten zusätzlich.

Fast die Hälfte: Laut dem Präsidialamt in Taipeh haben die chinesischen Militärmanöver den internationalen Handelsverkehr in und um die Taiwanstraße unterbrochen. Durch die Straße zwischen China und der Insel fährt fast die Hälfte aller Containerschiffe weltweit. Das hat eine Auswertung der Nachrichtenagentur Bloomberg für die ersten sieben Monate des Jahres ergeben. Taiwans Schifffahrtsbehörde hat Frachter in den Gewässern nördlich, östlich und südlich der Insel bereits davor gewarnt, die Gebiete zu durchfahren. Auch die Flugrouten sind zurzeit gestört. Die Regierung in Taiwan teilte mit, die Manöver würden 18 internationale Flugrouten im sogenannten Fluginformationsgebiet Taiwans durcheinanderbringen.

Bild: FAZ

„Irrationale Handlungen“: Als Reaktion auf den Taiwan-Besuch der „Sprecherin“ des amerikanischen Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hatte das chinesische Militär nach taiwanischen Angaben am Donnerstag unter anderem elf ballistische Raketen in die Gewässer um Taiwan gefeuert. Das chinesische Militär bestätigte Übungen für „einen Angriff mit konventionellen Raketen an mehreren Orten und mit mehreren Waffentypen“. Alle Raketen hätten „ihr Ziel präzise getroffen“ und „die Fähigkeit zur Gebietsverteidigung“ getestet. Die Manöver sollen mindestens noch bis Sonntag dauern. Das taiwanische Verteidigungsministerium sprach von „irrationalen Handlungen“, die „den regionalen Frieden gefährden“.

Gegenseitige Abhängigkeit: Angesichts der wachsenden Spannungen mit China wollen die Vereinigten Staaten ihre wirtschaftliche Abhängigkeit von dem Land so schnell es geht beseitigen. Experten zufolge wappnet sich das Land für den Fall eines Überfalls auf Taiwan für ein geopolitisches Worst-Case-Szenario. Allerdings ist China weiterhin auch ein wichtiger Abnehmer amerikanischer Lieferungen, weswegen führende amerikanische Wirtschaftsvertreter die Unabhängigkeitsbemühungen skeptisch sehen. Ähnlich eng verflochten ist die Wirtschaft in Frankreich mit China. Ein Abschied aus dem Land komme für viele Unternehmen derzeit nicht in Frage.

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