nun hat sie es doch getan. Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses und damit die formal dritthöchste Politikerin in den Vereinigten Staaten, Nancy Pelosi, ist gestern Nachmittag in Taiwan gelandet. Es ist der ranghöchste Besuch aus den USA seit 25 Jahren auf der Insel, die nicht größer ist als die Schweiz und doch zum Nukleus einer neuen internationalen Krise werden könnte. |
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Die 82-jährige Demokratin stellt sich mit ihrem Besuch in Taipeh gegen ihren eigenen Präsidenten und gegen die Mahnungen dutzender Experten der internationalen Diplomatie. Chinas Warnungen waren deutlich. Präsident Xi Jinping hatte nach einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden vergangene Woche gesagt: |
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Pelosi spielt nicht nur mit dem Feuer, sie betätigt sich lustvoll als Brandstifterin. Nach ihrer Landung ließ sie einen vorbereiteten Text in der „Washington Post“ veröffentlichen. Ihre Reise zeige das Engagement der USA für das von China bedrohte Taiwan, schrieb sie: |
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Das chinesische Außenministerium reagierte prompt: Der Besuch Pelosis habe „schwerwiegende Auswirkungen auf die politische Grundlage der Beziehungen zwischen China und den USA und stelle eine ernsthafte Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität Chinas dar“. |
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Während sich das US-Regierungsflugzeug mit Pelosi an Bord Taiwan näherte, stiegen laut chinesischen Staatsmedien 21 Kampfjets auf und überquerten die Meerenge. Über ihre Aufgaben wurden keine Einzelheiten veröffentlicht. Zu einem Zusammenstoß kam es nicht. Doch die Welt hielt den Atem an. Peking dürfte es mit ein paar Warnflügen und einer verbalen Protestnote nicht belassen. Das rote Regime legt wie kaum ein anderes Wert auf internationale Gesichtswahrung und die Nichteinmischung in innere Angelegenheiten. Und Taiwan ist für Peking eine innere Angelegenheit. Pelosis Zwischenstopp wird daher als maximaler Affront bewertet. „Die Chinesen haben einige Male sehr deutlich gewarnt. Ich rechne damit, dass sie jetzt etwas noch nie zuvor Dagewesenes tun werden“, sagt die Asien-Expertin Bonnie Glaser vom German Marshall Fund |
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